DANGER - First Touch
Mehr über Danger
- Genre:
- Sleaze/Glam Hardrock/Metal
- First Touch
- Miss Money
- Hey You
- California Red
- Shove It
- On The Run (Bonus)
Mitunter ist das Musikbusiness schlichtweg nicht zu begreifen. Da haben die schwedischen Edel-Poser von DANGER endlich eine neue EP am Start, von der ich dachte, dass sie ein Pausenfüller bis zum nächsten Langeisen ist, doch was machen diese Burschen? Sie verweisen im Infoschreiben darauf, bislang lediglich mit Singles ihr Glück versucht zu haben. Verstehen kann ich diese Taktik überhaupt nicht, denn DANGER hatten für ihr erstes Album "In Control", das 2006 erschienen ist, keineswegs schlechte Kritiken einstecken müssen. Es besteht also absolut kein Grund dieses Teil zu verschweigen.
Aber egal, wenden wir uns der Gegenwart zu und da hat das Quartett auf "First Touch" herrlich sleazigen, partytauglichen Hardrock mit dezenter Metal-Schlagseite anzubieten, durch den die Band nun nicht nur optisch an Größen wie MÖTLEY CRÜE oder RATT erinnert. Diese offensichtliche Stiländerung könnte mit ein Grund für die "Verschwiegenheit" der Burschen zum Thema "In Control" sein, denn darauf waren sie noch wesentlich heftiger am Start und hatten mehr und deutlichere Metal-Anleihen in ihre Songs integriert.
Allerdings steht ihnen ihre momentane Ausrichtung im wahrsten Sinne des Wortes gut zu Gesicht, denn das Quartett weiß nicht nur mit Schminkutensilien und Haarspray gut umzugehen, sondern sehr wohl auch mit den Instrumenten. Alle fünf Tracks, aber auch der Bonus 'On The Run' gehen gut rein, haben zwingende Melodien intus und bleiben schon nach wenigen Durchläufen in den Gehirnwindungen haften. Vor allem 'Miss Money' verfügt über mächtige Hooks und amtliche Hitqualität, und auch wenn es die Jungs mit dem Glam-Anteil mitunter ein wenig übertreiben, wie in 'California Red', das klingt, als ob SWEET auf einem Hardrock-Trip wären, umschiffen DANGER gekonnt den Faktor Peinlichkeit, zumal vor allem diese Nummer mächtig Popo zu treten imstande ist.
Auf balladeskes Material wurde hier verzichtet. Es wäre aber wohl auch übertrieben gewesen, bei nur sechs Kompositionen, von denen bloß die ersten drei wirklich brandneu sind, während der Rest von den Singles der Jungs stammt, auch noch mit einer "Zuckerschnute" auftrumpfen zu wollen und so den Rock-Appeal zu schmälern.
"First Touch" wird die Haarspray-Fraktion fraglos zufriedenstellen können, eine Erklärung für das "Schweigen der Schweden" wäre aber dennoch interessant.
Anspieltipps: Miss Money, California Red, On The Run
- Redakteur:
- Walter Scheurer