DANIMAL CANNON - Lunaria
Mehr über Danimal Cannon
- Genre:
- Progressive Rock / Electro / Chiptune
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Ubiktune
- Release:
- 11.03.2016
- Axis
- Lunaria
- Long Live The New Fresh
- Collision Event
- Behemoth
- Interlude
- Red Planet
- Surveillance
- Halo Of Dust
- Coalesce
- Postlude
- Axis (Piano Version)
Selbst für Chiptune-Verhältnisse sehr eigenartig!
Daniel Behrens hat eine musikalische Vision, die er offenbar aber noch nicht konkret formulieren kann. Bands wie THE ALGORITHM und NINE INCH NAILS gehören zu seinen größten und wichtigsten Inspiratoren, und dennoch springt er mit seinem Soloprojekt DANIMAL CANNON nicht auf den Industrial-Zug auf, sondern widmet sich progressiven und elektronischen Spielereien, die er anschließend durch seine 8-Bit-Konsole jagt und mit den Old-School-Nintendo-Sounds (gibt es das überhaupt?) kreuzt.
Chiptune heißt das Zauberwort, das auf "Lunaria" den Ton angibt, und darin inbegriffen sind diesmal Elemente aus dem Alternative Rock, dem klassischen Prog, der gemäßigten Elektronik und eben diese eigenwilligen Konsolen-Soundtracks, die Behrens' eigentlichem Ziel, einen Videogame-Score zu komponieren, doch sehr nahe kommen. Doch "Lunaria" ist mehr als nur Begleitmusik; die Platte fordert, hat durchaus anspruchsvolle Passagen, die dann aber auch wieder im Kontrast zu den Chiptune-Elementen stehen, die einen sehr dominanten Part einnehmen.
DANIMAL CANNON ist musikalisch und instrumental sehr versiert, und genau das ist auch entscheidend, um den manchmal doch recht anstrengenden elektronischen Passagen nicht dauerhaft die Kniebeuge zu zeigen. Gerade die wilden, verschachelten Arrangements in Nummern wie dem flotten Opener 'Axis' oder dem abgefahrenen 'Behemoth' streuen das Salz in die Suppe, machen aber gleichzeitig auch eines deutlich: Mr. Behrens wildert noch in zu vielen Genres herum, als dass er momentan in der Lage wäre, einen homogenen Release herauszugeben. Viele Parts bleiben spannend, andere wiederum beugen sich der Eigenwilligkeit, die bis zuletzt arg polarisiert.
Ganz klar: Wären die 8-Bit-Geschichten nicht so überproportioniert bzw. wäre da nicht dieser bizarre Kontrast, würde man "Lunaria" sicher noch viel mehr abgewinnen können. So hingegen ist die Scheibe erstmal nur komisch, bisweilen interessant, aber für das Langzeitvergnügen schlichtweg zu anstrengend!
Anspieltipps: Axis, Behemoth
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes