DANKO JONES - Wild Cat
Auch im Soundcheck: Soundcheck 02/2017
Mehr über Danko Jones
- Genre:
- Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- AFM Records / Soulfood
- Release:
- 03.03.2017
- I Gotta Rock
- My Little Rock'n'Roll
- Going Out Tonight
- You Are My Woman
- Do This Every Night
- Let's Start Dancing
- Wild Cat
- She Likes It
- Success In Bed
- Diamond Lady
- Revolution (But Then We Make Love)
Von Ecken und Kanten befreit
Das Trio hat sich längst im Mainstream etabliert und darüber hinaus inzwischen auch im Feuilleton Einzug gehalten. Kurz, DANKO JONES ist ein international bekannter Name und kann auf eine Fanbase bauen, zu der jugendliches Freizeit-Festival-Party-Volk ebenso zählt wie gestandene Rocker, mittlerweile aber auch elitäre Konzertbesucher, die nicht einmal dafür ihren Schlips ablegen.
Logisch also, dass die Formation diesem Anspruch ab sofort mit jedem Album aufs Neue gerecht werden muss. Das scheint auch die Intention des Trios zu sein, wobei man DANKO JONES zu Gute halten muss, ihren Stil keineswegs angebiedert zu haben, sondern im Prinzip auch auf "Wild Cat" (cooles Retro-Cover übrigens!) nicht viel anders zu machen als in den 20 Jahren davor.
Allerdings kann die neue Scheibe einfach nicht jenes Garagen-Flair entwickeln, für das man das Trio liebgewonnen hat. Da kann der (Pop-)Punk noch so latent zum Vorschein kommen wie im Opener 'I Gotta Rock', die Band "unserer" Musik noch so huldigen wie in 'My Little Rock'n'Roll' - die Chose klingt ganz ordentlich, aber eben auch nicht mehr als nett und gefällig. Auch die schlicht perfekt umgesetzte (was für ein Bass, welches Timbre!) THIN LIZZY-Hommage 'You Are Woman' erweckt nicht unbedingt den Anschein als wäre es DANKO JONES eine echte Herzensangelegenheit gewesen Phil Lynott zu huldigen, auch wenn man neidlos anerkennen muss, dass die drei Herren die Vibes der irischen Rock-Ikone grandios wiederzugeben wissen.
Daran, dass die Truppe ihren Erfolgslauf verlängern wie auch ihre Fanscharen mit "Wild Cat" erneut gewaltig vergrößern können wird, besteht allerdings kein Zweifel. Warum? Weil die Melodien sitzen und Stadien und Festival-Äcker in aller Herren Länder demnächst die unzähligen "Shalala-Refrain"-Passagen aus dem Stand mitzufeiern verstehen und das Trio hoch leben lassen werden.
Ist also doch alles in bester Ordnung? Leider nicht, denn es darf nicht außer Acht gelassen werden, dass wir es mit jenem Album einer inzwischen zu den sogenannten Konsens-Bands zählenden Formationen zu tun haben, das von jeglichen Ecken und Kanten befreit wurde.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Walter Scheurer