DARGOLF METZGORE - Blood Rush
Mehr über Dargolf Metzgore
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 23.10.2009
- Victory
- Death by Dying
- Blood Rush
- Sea Of Blood
- Cook 'Em
- Bed & Breakfast
- Dominion Of The Unconquered
Blutrausch im Schwabenländle!
Der Name ist Kult, aber nicht in dem Maße Programm, wie man es vielleicht anfangs befürchtet/gehofft hat. Bei DARGOLF METZGORE wird zwar seit 2007 ordentlich geknüppelt, aber nicht bloß gehackt und geschlachtet - darin besteht der feine Unterschied. Auf dem aktuellen Release "Blood Rush" präsentiert sich die schwäbische Kapelle nämlich von einer überraschend melodischen Seite, die zwar das deftige Programm nicht unterbuttern soll, aber dennoch einige klare Akzente setzt, die sich fernab von Gore und unkontrolliertem Gemetzel bewegen.
Schon zu Beginn des leider nur sieben Songs starken Albums heulen die Leads fast schon traditionell auf und liefern sich ein typisch skandinavisches Gefecht mit dem treibenden Death-Thrash, der den eigentlichen Bandsound markiert. Im Gegensatz zu den Ikonen aus Göteborg kann man aber keinesfalls von melodischem Death Metal sprechen, da Eingängigkeit und simple Strukturen nicht das sind, was DARGOLF METZGORE auf "Blood Rush" bezwecken. Vielmehr geht es darum, der Raserei ein paar weitere Facetten zu verleihen und den allgemeinen Klang vielschichtiger zu halten. Im Titelsong setzt es infolgedessen beispielweise einen Break nach dem anderen, gefolgt von donnernden Doublebass-Attacken und krassen Tempoverschärfungen, in denen aber trotzdem noch Platz für ein paar melodische Lead-Gitarren bleibt. Konfus? Ja, mitunter schon - und das ist schließlich ein weiterer Punkt, der nicht unter den Tisch fallen darf: DARGOLF METZGORE musizieren nämlich relativ unkonventionell!
Auf "Blood Rush" gibt es zwar genügend nachvollziehbare Elemente, die alleine schon durch den kompromisslosen Tatendrang auf der ganzen Platte spürbar sind. Es geht schön straight vorwärts, immer mal wieder von richtungsweisenden Wechseln unterlegt, aber dennoch schön druckvoll und zielorientiert. Und genau in dieses sehr direkte Vorgehen mischen sich dann die wilden Elemente des klassischen Heavy Metals, die das Ganze spannend und interessant machen, aber insgesamt auch polarisieren dürften. Denn auch wenn die Jungs einen guten Job machen: Ganz so harmonisch ist das, was auf "Blood Rush" passiert, nicht.
Dafür hat es aber hin und wieder etwas Kreatives, basierend auf vielen bekannten Ressourcen, aber doch irgendwie anders. DARGOLF METZGORE liefern keine Produkte von der Stange, sondern durchaus Material, das den erforderlichen Grad an Eigenständigkeit mit sich bringt. Und bei all dem konfusen, vielleicht auch hektischen Treiben, das "Blood Rush" gerade in den letzten Kapitel begleitet, ist dies auf jeden Fall eine sehr positive Geschichte.
Aber Schluss nun mit den literarischen Doktorarbeiten zur neuen Schwaben-Death-Scheibe: "Blood Rush" ist einfach nur eine gute Todesblei-Scheibe mit genreübergreifenden Stilmitteln und interessanten Arrangements. Würden die Songs häufiger so zünden wie 'Bed & Breakfast' und 'Death by Dying' (Kulttitel!), wäre die Empfehlung sogar bedingungslos!
Anspieltipps: Death By Dying, Sea Of Blood, Bed & Breakfast
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes