DARKSUN - The Dark Side
Mehr über DarkSun
- Genre:
- Melodic Metal
- Label:
- AOR Heaven / FC Metal / Metal Heaven / Soulfood
- Release:
- 28.09.2007
- Invocation
- The Dark Side
- A Hero Reborn
- Slaves Of Fear
- Blood Brothers
- Prisoners Of Fate
- Echoes Of The Past
- Elegy - Part I. Confrontation
- Elegy - Part II. Light Between The Darkness
- Elegy - Part III. Agony
- Legend
Mit ihrem dritten Album beglücken die Spanier die Melodic-Metal-Gemeinde und singen erstmals in englischer Sprache. Und mehr als diese Anhängerschar werden sie mit diesem Werk wohl auch nicht erreichen und begeistern können, denn es bietet kaum herausragende und prägnante Stücke an, um sie mit DARKSUN in Verbindung zu bringen, beziehungsweise auch den nicht frenetischen Fan dieses Musikgenres für sich zu gewinnen. So gut der bombastische Sound streckenweise auch ist, was hier ganz einfach fehlt, ist die Eigenständigkeit, um sich gekonnt hervorzuheben und eben als DARKSUN beim Hörer festzusetzen. Ein Lichtblick des Werkes ist jedoch der Gesang von Daniel González, der außer bei den hohen Lagen von 'Echoes Of The Past' stets überzeugen kann, nie überzogen wirkt und sich gut in den Sound integriert.
Ansätze, um diese Misere zu beheben, finden sich auf Scheibe eigentlich nur bei drei Stücken wieder. 'A Hero Reborn' glänzt mit einem gut dosierten orchestralen Einsatz und schnellen Gitarren. Der Kitschfaktor hält sich ebenfalls in Grenzen, und damit macht der Song richtig Spaß. Die anderen beiden Highlights fallen etwas härter aus als der Rest. 'Slaves Of Fear' erinnert zu Beginn zwar ganz böse an 'The Killing Road' von MEGADETH, läuft später jedoch zu Hochform auf. Schon allein die Tatsche, dass der Keyboarder hier wenig Arbeit hat und das Orchesterarrangement verhalten ausfällt, ist sehr löblich. Stattdessen wird hier auf fette Riffs und einen ordentlichen Doublebass gesetzt. In ähnlicher Weise erfreut 'Prisoners Of Fate' den Hörer. Für diesen Song hat sich die Band gesangliche Unterstützung von RAGE-Sänger Peavy Wagner geholt. Auch hier zahlt sich der sparsamere Einsatz der orchestralen Elemente zu Gunsten des Songs aus; er wirkt dadurch nicht überladen, fast schon perfekt.
Der Großteil der Stücke lebt von einem bombastischen und orchestralen Klang, bei dem das Keyboard oft zu sehr strapaziert wird und teilweise ziemlich nervt. Besonders deutlich wird das in dem dreiteiligen Stück 'Elegy', das zwar eine geniale Komposition ist, jedoch gerade im Part I dermaßen mit Orchester und Heimorgel zugepflastert wurde, dass man fast schon Angst vor dieser musikalischen Dichte bekommt. Etwas weniger Einsatz dieser Mittel hätte diesem Werk besser zu Gesicht gestanden. Als Gegensatz dazu gibt es zum Schluss mit 'Legend' ein sehr minimalistisches Stück, das größtenteils nur mit einem Piano auskommt und eine ruhige Schmalznummer wird. Der Sänger beweist bei diesem langsamen Teil sein Gesangstalent, jedoch fehlt es dem Song an Emotionen, wenn man es mal im Vergleich zum Rest sieht.
Das Album besitzt über die Dauer hinweg einfach zu wenig Härte. Einige Stücke wären bei sparsamerem Einsatz von Orchester und Keyboard wesentlich besser zur Geltung gekommen, als es der Fall ist, und könnten dadurch wesentlich mehr Hörer begeistern. Wer aber auf einen bombastischen Sound mit viel Beiwerk steht, der kann hier bedenkenlos zugreifen.
Anspieltipps: A Hero Reborn, Slaves Of Fear, Prisoners Of Fate
- Redakteur:
- Swen Reuter