DARK AGE - Dark Age
Mehr über Dark Age
- Genre:
- Dark Metal
- Label:
- Remedy Records
- Release:
- 26.04.2004
- Fix The Focus
- Zero
- Dare To Collapse
- Pulse Of Minority
- Neokillers
- Nikita
- My Own Darkness
- Neurosis 404
- The Elegy Of A Forgotten Science
- Suicide Solution
Deutschlands Dark-Metal-Hoffnung DARK AGE hat, wie den meisten bekannt sein dürfte, in den vergangenen Jahren eine beachtliche Entwicklung hingelegt, die auf bislang drei Longplayern für die Ewigkeit festgehalten wurde.
Etwas ungewöhnlich ist es zwar schon, dass nicht die Debütscheibe, sondern erst das vierte Album mit dem Bandnamen betitelt ist, dafür hat Electromensch Martin allerdings die einfache Erklärung parat, dass dieses Langeisen nunmal 113 Prozent DARK AGE sei und der Titel somit absolut naheliegend ist. Ob nun 100, 113 oder 150 Prozent - das sei mal dahingestellt, Fakt ist aber, dass man auf "Dark Age" den bandtypischen Sound mit allerlei zusätzlichen Feinheiten und einer etwas breiteren stilistischen Palette geboten bekommt. Außerdem sind die Songs ziemlich mitreißend ausgefallen und bestechen sowohl durch ihre musikalische Klasse als auch durch die extrem hohe Eingängigkeit.
Nachdem der Vorgänger noch unter den Händen von Andy Classen zu voller Schönheit gereift war, hat die Band (bzw. Bandkopf, Sänger und Gitarrist Eike Freese) die Produktion diesmal in die eigenen Hände genommen und das Resultat kann sich wirklich hören lassen. Durch den glasklaren Sound kommen alle Stärken der Band wunderbar zum Tragen.
Das Schöne an DARK AGE ist jedoch, dass sie nie das selbe Album zweimal aufnehmen. Das war schon zwischen dem Zweitwerk "Insurrection" (2000) und "The Silent Republic" (2002) so (das Debüt "The Fall" kenne ich leider nicht), und auch beim neuen Langeisen hat man wieder merklich am Gesamtsound gefeilt. Trotzdem klingen DARK AGE unverkennbar nach DARK AGE, denn die Band zieht ganz klar ihr eigenes Ding durch und hat es zudem auch gar nicht nötig irgendwo abzukupfern.
Im Gegensatz zu "The Silent Republic" würde ich die Stücke auf "Dark Age" als noch einen Tick eingängiger und ausgefeilter bezeichnen, außerdem hat man in Sachen Vielseitigkeit noch einen Schritt nach vorn getan - Ausdruck dessen ist nicht zuletzt, dass mit 'My Own Darkness' erstmals in der Bandgeschichte eine Ballade vertreten ist, die als Vorspiel zu dem brodelnden Vulkan und härtesten Track der gesamten Scheibe 'Neurosis 404' fungiert. Auch der verstärkte Einsatz von Cleanvocals fällt auf und fügt sich gut ins Gesamtbild ein. Herausragendes Element dieser Platte ist aber die formidable Gitarrenarbeit, die einfach besser nicht sein könnte.
Außerdem gibt es gleich vier Gastsänger auf "Dark Age" zu hören, der Bekannteste ist dabei sicherlich TIAMAT-Glatzkopf Johan Edlund, der bei 'Dare To Collapse' und 'The Elegy Of A Forgotten Science' ein paar Gesangspassagen übernommen hat.
Eine Coverversion gibt es auch diesmal wieder - nämlich 'Suicide Solution' (wenn der Titel mal nicht passend zur Hamburger "Suicide Crew" ist) von OZZY OSBOURNE, an das geniale METALLICA-Cover von 'For Whom The Bell Tolls', das sich auf der "Insurrection" befindet, kommt man damit allerdings erneut nicht heran. Ist aber auch egal, denn was hier wirklich zählt, sind die bockstarken Eigenkompositionen und damit brauchen sich DARK AGE beileibe vor keinem in ihrem Genre zu verstecken.
Auch die CD selbst kann sich sehen lassen - während Remedy Records für "The Silent Republic" schwarze Tonträger verwendet haben, so zieren die neue Scheibe auf dem freigebliebenen Bereich die Schriftzüge von DARK AGE und Remedy Records. Schaut schon ziemlich gediegen aus, ist eben nur sehr selten in voller Pracht zu sehen, denn jeder vernünftige Metalhead lässt seine CDs nicht ohne Hülle rumliegen.
Ganz ohne Meckerei komme ich aber diesmal doch nicht aus, denn das Frontcover gefällt mir irgendwie überhaupt nicht. Aber es ist halt mal was anderes und sowieso Geschmacksache. Außerdem ist der Inhalt um so leckerer.
"Dark Age" ist definitiv ein Meilenstein des Dark Metal made in Germany und katapultiert die Band von einem "Hoffnungsträger" schnurstracks ins Konzert der Großen, zu denen die Hansestädter spätestens mit diesem Album zu zählen sind.
Anspieltipps: Fix The Focus, Dare To Collapse, Neurosis 404
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer