DARK AT DAWN - Dark At Dawn
Mehr über Dark At Dawn
- Genre:
- Power Metal
- Label:
- AFM / Soulfood
- Release:
- 01.09.2006
- The Alliance
- Dark And Dawn
- Avalon
- Crossbreeed
- Roses Of Light
- Road To Eternity
- Fearless
- The Passage
- The Ones With Fiery Eyes
- Glorious Duty
- Sons Of The Sea
Das ist es also, das letzte DARK AT DAWN-Album. Passend selbstbetitelt, setzt es nach drei regulären Studioalben den Schlusspunkt unter die Karriere einer Band, die zumindest ich als etwas Außergewöhnliches und Besonderes im kraftvollen Power-Metal-Sektor im Gedächtnis behalten werde.
Gleich zu Beginn setzt es eine große Überraschung: Der famose Opener 'The Alliance' wird im Refrain von Blastbeats vorangetrieben, was bei der eingeschworenen Fangemeinde und Neulingen gleichermaßen für Staunen sorgen dürfte. Klingt aber verdammt ordentlich und verleiht der ohnehin schon schnellen Nummer noch mehr Schmackes.
Ansonsten kann man sich glücklicherweise wieder auf die typische DARK AT DAWN-Mucke einstellen, heißt: eine ausgewogene Mischung aus schnellen Songs und Midtempo-Stampfern, die ein oder andere schöne Ballade, alles garniert mit den mächtigen, rauen Vocals Thorsten Kohlrauschs sowie einer Wagenladung an herrlichen Gitarrenharmonien und -melodien, die wie gewohnt zwischen der Tragik aus dem Doom/Gothic-Sektor und dem klassischen Gewand der Marke IRON MAIDEN hin- und herpendeln. Die Produktion ist selbstredend wieder rundum perfekt ausgefallen, auch wenn ich das Schlagzeug bei den schnelleren Sachen gerne etwas differenzierter gehört hätte. Fällt aber kaum ins Gewicht.
Und wie verabschieden sich DARK AT DAWN nun? So wie es sein sollte, mit herrlichen Hymnen in der Machart wie jene, für die sie berühmt wurden. Das eröffnende Viererpack (!) ist derart stark, dass ich jetzt schon von zukünftigen Klassikern reden würde - wenn die Band denn noch eine Zukunft hätte. Die Quasi-Bandhymne 'Dark And Dawn' ist mit einem Refrain ausgestattet, der sich sofort in die Hirnrinde fräst, Mistsingfaktor einhundert Prozent, Erhabenheit und Power inklusive. 'Avalon' beginnt etwas kitschig, wandelt sich aber schnell zu einer der mächtigen Balladen der Jungs, und bei 'Crossbreed' fragt man sich, ob die Jungs eigentlich das ganze Album so durchholzen wollen. Ich bin immer wieder aufs Neue erstaunt, wo Torsten Sauerbrey diese Melodie-Ideen herbekommt, und wüsste gerne, wo der Klampfengott solche Riffs vergraben hat. Nur noch geil.
Darauf folgt ein Midtempo-Dreierpack, wobei die Band das Tempo bei 'Fearless' wieder etwas anzieht. Allesamt mächtige Songs, aber nicht so herausragend wie zu Beginn der Scheibe. Das darauf folgende 'The Passages' hätte man dann mal lieber im Studio vergammeln lassen, denn ein derart zuckersüßes und klebrig-kitschiges Stück Musik hätten DARK AT DAWN in meinen Ohren nicht gebraucht. Aber nicht besonders schlimm, da es sich um den einzigen Ausfall auf "Dark At Dawn" handelt. Der Schluss-Dreier rauscht nämlich wieder erhobenen Hauptes über die Zielline, und nach einer Dreiviertelstunde ist das letzte Kapitel DARK AT DAWN abgeschlossen. Schade.
Summa summarum ein toller Abschied, den ich persönlich über "Of Decay And Desire" ansiedeln würde, wobei meine DAD-Referenz namens "Crimson Frost" nicht ganz erreicht wird - das Teil hatte einfach keinen Ausfall. Dafür aber auch keine Blasts. Wer die Band bisher noch nicht kannte, sollte auch dieses Kleinod seiner Sammlung hinzufügen, da sich sämtliche vier Alben auf einem sehr hohen Niveau bewegen. Farewell, brothers!
Anspieltipps: The Alliance, Dark And Dawn, Crossbreed
- Redakteur:
- Rouven Dorn