DARK FOREST - Defender (Single)
Mehr über Dark Forest
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Iron Kodex
- Release:
- 20.09.2009
- Defender
- I Vow To Thee, My Country
- The Wizard Of Alderley Edge
Die britischen Metal-Hoffnungsträger mit Hang zum Folkloristischen und Epischen stellen ihren neuen Sänger vor.
Die fünf Angelsachsen aus Dudley haben nach guten sechs Jahren im Dienste des wahren Stahls zu Anfang dieses Jahres ihr selbstbetiteltes Debütalbum über Eyes Like Snow veröffentlicht, das sowohl unter den Anhängern klassischer NWoBHM-Sounds als auch unter den Freunden des epischen Metals nicht gerade schlecht angekommen ist. Der eine oder andere nahm am Gesang Anstoß, wobei ich den Gesang Christian Hortons (auch bei CLOVEN HOOF aktiv) niemals negativ wahrgenommen habe. Dennoch hat sich der Gitarrist nun entschieden, sich mit ganzer Hingabe den sechs Saiten (und den Artworks) zu widmen. Die Band hat zugleich den neuen Frontmann Will Lowry-Scott ins Boot geholt, der auf dieser neuen Single wirklich einen sehr starken ersten Eindruck hinterlässt. In den tieferen Lagen klingt er sehr voluminös und kraftvoll, doch auch mit den sparsam aber wirkungsvoll eingesetzen Screams kann er punkten.
Die neue Single enthält drei Stücke: Das nagelneue 'Defender', ein kurzes Instrumental und eine Neueinspielung eines Debüt-Tracks, wobei der Opener ein schön geradlinig nach vorne losgehender Stampfer ist, dessen Hauptriff sehr britisch klingt und dessen Refrain und Soli sich sehr harmonisch und eingängig in die Hirnrinde fressen. Danach ist Zeit für eine einminütige instrumentale Überleitung namens 'I Vow To Thee, My Country', die manchen altgedienten Metaller unweigerlich an BATHORYs 'Hammerheart' (den Song) erinnern wird. Das liegt daran, dass sich sowohl Altmeister Quorthon als auch unsere jungen Engländer von einem britischen Komponisten aus der Zeit der vorletzten Jahrhundertwende inspirieren ließen. Es ist die Rede von Gustav Holst und dessen Orchestersuite "Opus 32: Die Planeten", aus dem der Teil 'Jupiter, The Bringer Of Jollity' neu interpretiert wurde. Beim abschließenden 'The Wizard Of Alderly Edge' zeigt Will, dass die alten Stücke auch mit ihm als Sänger funktionieren. Wer die Band und das Vorgängeralbum noch nicht kennt, dem sei gesagt, dass mich das Stück an eine bizarre, aber sehr gute Mischung aus EXCELSIS, PAGAN ALTAR und BLIND GUARDIAN erinnert. Besonders den letzten Vergleich wird mir die wahrhaftige Szene wohl um die Ohren hauen, aber man darf nicht vergessen, dass die Herren aus Krefeld einst auch große Meister darin waren, melodischen und mythologischen Metal mit keltischen Melodielinien und wunderbar harmonischen Leads zu verweben. Die Aussage ist daher uneingeschränkt als Kompliment gemeint.
Wertung und Anspieltipps gibt für diese Single keine, weil ihr die eh gleich komplett hören könnt und sie in erster Linie dazu dienen dürfte, den neuen Sänger zu etablieren. Aber dafür bekommt ihr eine dicke Kaufempfehlung, weil die Band auf jeden Fall eigenständig klingt und tolle Songs hat. Erhältlich ist die Single als Vinyl-7"EP in gewohnt luxuriöser und dazu noch britisch-patriotischer Aufmachung über Iron Kodex Records. Wer keinen Plattenspieler hat, kann sich aber auch die MCD-Variante ordern oder gleich im Doppelpack zuschlagen.
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle