DARK FOREST - The Awakening
Auch im Soundcheck: Soundcheck 02/2014
Mehr über Dark Forest
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 10.00
- Label:
- Cruz Del Sur Music Srl (Soulfood)
- Release:
- 28.02.2014
- The Awakening
- Sacred Signs
- Penda 's Fen
- Turning Of The Tides
- Rise Like Lions
- Immortal Remains
- Secret Commonwealth
- The Last Season
- Sons Of England
Glorreiches Erwachen
Mit einem herrlich pathetischen Zitat aus Percy Shellys politischem Gedicht "The Mask Of Anarchy" beginnt "The Awakening" und damit ist die Marschrichtung des Albums sehr gut vorgegeben. Denn die Underground-Hoffnungsträger DARK FOREST aus England bieten einmal mehr heimatverbundenen Heavy Metal der Extraklasse.
Herzstück des Bandsounds sind ganz klar die Gitarren, die in ihrem Bereich ganz oben in der Champions League spielen, wo sie sich in der Gesellschaft so grandioser Bands wie SLOUGH FEG und SOLSTICE befinden. Generell könnte man "The Awakening" auch als Mittelpunkt auf einer Achse des Stahls zwischen diesen beiden Bands charakterisieren, da sich DARK FOREST die folkigen Melodien der einen und die Epik der anderen ausborgt und daraus einen ganz eigenen Stil schmiedet. Thematisch bleibt man der englischen Heimat treu und nimmt etwas Abstand von den Fantasy- und Science-Fiction-Themen des letzten Albums.
Dass dieses dritte Album der Band zum Sprung aus der Liga der außergewöhnlichen Geheimtipps in den Kreis der besten aktuellen Heavy Metal Bands verhelfen sollte, liegt an zwei Gründen: Einerseits ist das Songwriting nochmals um einen großen Schritt gereift und andererseits hat man mit dem neuen Sänger Josh Winnard einen absoluten Volltreffer gelandet. Denn Winnards Stimme bleibt nicht nur in höchsten Höhen Sattelfest, sondern auch stets kraftvoll, so dass er dem virtuosen Gitarrenfeuerwerk gut Paroli bieten kann. Dass er zusätzlich einen leichten Dialekt in der Aussprache zur Schau trägt, passt perfekt zum traditions- und heimatbewussten Gesamtkonzept der Band.
Die Songs selbst sind deutlich weniger plakativ ausgefallen, als auf dem Vorgänger "Dawn Of Infinity", offenbaren ihre wunderbaren Melodien jetzt nicht immer beim ersten Hören und wirken dadurch erwachsener und erhabener. Wo der Vorgänger die Sturm-und-Drang-Phase der Truppe darstellte, zeigt "The Awakening" eine Band, die endgültig weiß, was sie will und die musikalischen Möglichkeiten hat, dies zu erreichen. Dennoch sind mit 'Rise Like Lions', 'The Secret Commonwealth' oder 'Penda's Fen' genügend absolute Ohrwürmer vorhanden, die man, wenn man sie erst einmal durchdrungen hat, so schnell nicht mehr vergisst. Auch die restlichen Lieder stecken voller unvergesslicher Melodien, Soli und atmosphärischer Momente, so dass sich auf dem gesamten Album kein schwacher Ton befindet.
In dieser Form führt im traditionellen Metal kein Weg an den Engländern vorbei und es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn dieses Album nicht am Ende des Jahres auf vielen Bestenlisten die vorderen Plätze belegt. Wer auch nur einen Funken Interesse für melodisch ausgefeilten Metal übrig hat, muss dieses Album unbedingt hören.
- Note:
- 10.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst