DARK FORTRESS - Stab Wounds
Mehr über Dark Fortress
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- Black Attak
- Release:
- 17.07.2004
- Iconoclasm Omega
- Self Mutilation
- Stab Wounds
- When 1000 Corpses Awake
- Despise The Living
- A Midnight Poem
- Rest In Oblivion
- Vanitas…No Horizons
- Like A Somnambulist…
- Sleep !
- Endtime
Schwarzweißes Cover, verschnörkeltes Bandlogo, das an DARKTHRONE erinnert, Name DARK FORTRESS (bedeutet das in einer anderen Sprache nicht DIMMU BORGIR?), das Programm ist von vornherein klar: Black Metal, alte Schule. Die Musik, die dahinter steht, kann sich trotzdem mehr als nur hören lassen, ist technisch hervorragend umgesetzt und strotzt vor Power. Und das, obwohl wir es hier mit einer deutschen Combo zu tun haben, was bisher eher kein Markenzeichen für qualitativ gute Schwarzwurzelmusik war. So würden 1349 klingen, wenn sie die Band wären, die ich mir imaginativ erarbeitet habe, als ich zum ersten Mal von ihnen hörte.
Das heißt im Klartext: Erstaunlich starke Höllenriffs, die ein bisschen an die alten SATYRICON erinnern, auch wenn vielleicht ein bisschen roher und ungeschliffener, ein paar Keyboards oder atmosphärische Gitarren an den richtigen Stellen, die aber meistens schlicht und einfach passend klingen, ein Frontmann, der als Vokalist sofort bei den ganz Großen einsteigen könnte, elf Songs von angenehmer Länge im Sieben- oder Acht-Minuten-Format, und vor allem: variables Tempo mit interessanten Drumschemata, die auch ab und an in Highspeed-Orgien abgleiten, aber eben diese nicht als Hauptmittel verwenden.
Es ist zwar hier müßig einzelne Songs herauszustellen, da diese Platte im Grunde eher Gesamtwerk ist, es lohnt sich aber doch, an dieser Stelle einige zufällig herauszugreifen: 'Iconoclasm Omega', wohl nicht ohne Intention von der Band zum Titeltrack auserkoren, macht innerhalb von knapp sieben Minuten klar, warum man dieses Album kaufen sollte: Hier stimmt (bis auf das Intro, was aber eine generelle Schwäche von "Stab Wounds" ist) im Grunde alles, ein kurzes Solo gibt’s obendrauf. Das Niveau halten die Jungs locker: 'Self Mutilation' lädt mit seinen teilweise fast thrashigen Monsterriffs zum Kopfnicken ein und glänzt im instrumentalen Mittelteil, 'When 1000 Corpses Awake' macht seinem Titel alle Ehre, und 'A Midnight Poem' ist das, was man von so vielen anderen Bands gerne mal wieder hören würde: Fast neun Minuten pechschwarzer Black Metal ohne allzu große Schnörkel.
Wenn die Jungs jetzt noch ein bisschen an ihrem Image arbeiten würden, weniger Standardsymbolik verwenden könnten und einen guten Produzenten für ihr nächstes Werk anheuern würden, dann könnte man DARK FORTRESS bald in einem Atemzug mit den Aufsteigern bzw. Neulingen in der Oberliga des Black Metal (NAGLFAR, KHOLD fallen mir spontan ein) nennen. Bis dahin bleiben sie eben dem Underground als herausragende Band erhalten. Eine Platte, die vor allem eins verdeutlicht: Black Metal aus deutschen Landen ist längst nicht so tot und verloren, wie es die einstigen Vorzeigemusiker aus dem Genre namens AGATHODAIMON mittlerweile musikalisch sind. Ziemlich starker Stoff.
Anspieltipps: Self Mutilation, Despise The Living, Like A Somnambulist
- Redakteur:
- Sebastian Baumer