DARK LUNACY - Devoid
Mehr über Dark Lunacy
- Genre:
- Gothic Metal
- Dons
- Stalingrad
- Forlorn
- Frozen Memory
- Cold Embrace
- December
- Devoid
- Varenka
- Time For Decay
- Fall
- Take My Cry
"Ziemlich originell" fällt mir als erstes zu DARK LUNACY ein. Für Gothic Metal eigentlich zu hart (der Sänger stößt manchmal fast in Death-Gefilde vor), aber durch die Streicher und Hintergrundchöre sicherlich näher an Gothic als an Death oder Thrash. Gerade die Streicher machen die Songs sehr melodisch, da sie nicht nur begleiten, sondern, wenn sie eingesetzt werden, meist im Mittelpunkt stehen und damit die Richtung vorgeben. Dann wiederum setzt abrupt ein Death Metal-Riff ein, wobei der Sänger sowohl sehr melodische (aber nicht cleane) Vocals als auch rohes Gebrüll auf Lager hat.
Bei einigen Songs (u.a. "Fall", "Take My Cry") taucht dann auch noch eine weibliche Stimme auf, die einfach nur perfekt dazupasst und besagte Songs zusätzlich aufwertet. Aber auch diverse Chöre werden eingesetzt und sprechen für die Vielseitigkeit der Band.
Vor allem der ständige Wechsel zwischen den harten, krachenden Riffs und den ruhigeren Stellen mit Solos von Keyboard, Gitarre oder Streichern ist äußerst intelligent in Szene gesetzt worden. Dabei fasziniert mich vor allem die Sangesleistung, der Sänger Mike ist sehr flexibel und hat für alle Songs die passenden Vocals parat (mal schreiend, mal melodisch, mal flüsternd).
Der Opener "Dons" entpuppt sich nach einem Streichersolo als Intro als härtester Song der Scheibe (neben "Varenka"), ist aber (noch) nicht so vielseitig wie die meisten der nachfolgenden Stücke.
"Forlorn" beginnt mit einem Männerchor, der mich sehr an russische Volkslieder erinnert (das ist jetzt keinesfalls negativ gemeint), bevor dann wieder die Rhytmusabteilung das Zepter übernimmt. Den ganzen Song über gibt es ein Hin und Her zwischen den tiefen, dunklen Vocals von Sänger Mike und dem eher fröhlichen Gesang des Chores, was den Song zum kontrastreichesten der Platte macht.
"Cold Embrace" ist ein sehr melodischer und melancholischer Song, während "December" richtig flott beginnt, dann aber ebenfalls so schön in Melancholie verfällt. "Varenka" haut dann wieder ein bißchen mehr auf die Pauke, dazu komt die schon oben erwähnte Frauenstimme als Kontrast zum männlichen Gesang.
"Time For Decay" mit SAVATAGE-mäßigem Keyboard-Intro (10 Punkte auf der Gänsehaut-Skala - wunderschön!) und "Fall" mit einem sehr mystischen Anfang sind die ruhigsten und verträumtesten Songs auf "Devoid", bevor mit "Take My Cry" der ideale Rausschmeißer einen fast siebzigminütigen Hörgenuß beendet, der eigentlich nur zum Drücken der Repeat-Taste führen kann.
Dem aufgeschlossenen Metaller ist diese Platte unbedingt zu empfehlen, da sie mal was Anderes und vor allem absolut hörenswert ist.
Anspieltipps: Forlorn, December, Varenka, Time For Decay
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer