DARK MOOR - Ars Musica
Mehr über Dark Moor
- Genre:
- Epic / Symphonic / Power Metal
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- Scarlet Records
- Release:
- 14.06.2013
- Ars Musica (Intro)
- The First Lance Of Spain
- It Is My Way
- The Road Again
- Together As Ever
- The City Of Peace
- Gara And Jonay
- Living In A Nightmare
- El Ultimo Rey
- Saint James Way
- Spanish Suite (Asturias)
Für gestandene Fans ein Alptraum!<br />
Viele haben bis heute nicht den Ausstieg von Sängerin Elisa verkraftet, was mittlerweile auch auch schon 10 Jahre her ist, und ich gehöre definitiv zu dieser Gruppe. Nichts desto trotz schaffte es die spanische Band DARK MOOR weiterhin solide Musik zwischen symphonischen Bombast und richtig tollen Gitarrenspielereien zu komponieren. In den letzten Veröffentlichungen wurde es etwas experimenteller und so bleibt abzuwarten, welche Überraschungen uns nun bei "Ars Musica" erwarten.
Wer die Truppe kennt, konnte sich bisher immer über ein schönes Intro freuen und auch in diesem Fall ist auf sie Verlass. Die Wahl des Openers fällt auf 'First Lance Of Spain', das sich kompositorisch direkt an 'Ars Musica' anschließt . Sänger Alfred Romero untermalt das schöne Orchesterarrangement, welches eine nur recht sekundäre Rolle einnimmt, mit seiner kräftigen Stimme. Es gibt einen langsamen, hörbaren Aufbau, das in einem recht netten Refrain mit einer Sopranistin endet. Der Song ist so betrachtet nicht direkt schlecht, aber wer auf fetzige Riffs und überirdische Gesänge wartet, wird definitiv enttäuscht. Beim nächsten Song ('It Is My Way') bleiben die Erwartungen weiterhin unbefriedigt. Er startet mit der Leadgitarre, die von einem Keyboardsound begleitet wird, den man so nur aus Popsongs der Neunziger kennt. In diese Sparte könnte man ihn eigentlich auch hineinstecken. Beim Hören stellen sich mir innerhalb weniger Sekunden die Nackenhaare auf. Experimentiell hin oder her, aber das kann man wirklich nicht mehr als Metal bezeichnen. Es geht nicht darum, dass das Stück ein Fall für den Mülleimer wäre. Wenn man den Bandnamen ändert und das Genre in Rock/Pop umschreibt, hätte er sicherlich einen geeigneteren Verwendungszweck.
Nach dieser Begegnung beruhigen sich die Nerven ein wenig beim Anspiel von 'The Road Again'. Immer noch kein Kraftpaket, aber man hört die Gitarre wieder. Wie beim ersten Stück nutzt die Truppe erneut eine Frauenstimme zum üblichen Gesang und das Duett begegnet sich wirklich sehr harmonisch. Auch bei 'Together As Ever' stelle ich fest das der Refrain wirklich gut ist, jedoch hätte man aus den Nummern viel mehr herausholen könnte. Es geht weiter mit einem musikalisch genreübergreifenden Stück namens 'The City Of Peace'. Statt dem Orchester gibt es nun ein Haufen Bläser zu hören, die im Big-Band-Stil hinten dran stehen. So entwickelt sich das Weiterhören langsam zu einem Grauen. Lichtblick bleibt das Solo, das endlich den Flair von DARK MOOR widerspiegelt. Eine wahre Spezialität der Band ist das Komponieren von Balladen und genau solch eine finden wir bei 'Gara And Jonay' wieder. Bisher gestaltet sich diese Platte als Soundtrack für einen schnulzigen Liebesfilm und nun findet man an dieser Stelle den Höhepunkt des Ganzen. Die Versuchung einfach auszuschalten ist ziemlich groß, doch die Hoffnung kehrt mit 'Living In A Nightmare' zurück. Es ist laut, schnell und es knallt endlich! Sowohl Gesang, als auch der Rest dürfen sich den Namen DARK MOOR vor die Tür hängen. Besonders gut gefallen mir die vielen kleinen Soli zwischen Bass, Keyboard und der Gitarre. Mit 'El Ultimo Rey' bekommen die heimischen Fans eine Hymne zum Mitsingen, da diese auf spanisch ist. Ansonsten fällt der Song relativ wenig auf und genau diese Beschreibung bekommt ebenfalls der Song 'Saint James Way' von mir. Etwas friedlicher stimmt mich nun das letzte Lied der Scheibe: 'Spanish Suit'. Das ist ein rein instrumentales Stück und beweist eigentlich, das Garcia ein begnadetes Genie ist. Die Zweikämpfe mit dem Orchester und der drammatische Verlauf des Songs mildern den Schrecken ein wenig.
Was bleibt zu sagen? Fans der ersten Stunde werden diese Platte nicht mal mit einer Kneifzange anfassen. Es bleibt Wehmut. Wenn man sich überlegt, was für tolle Platten diese Band doch eigentlich schon veröffentlicht hat. Wer auf seichte, cinematische Kuschelrocksoundtracks steht wird sicherlich seinen Spaß damit haben.
Anspieltipps: First Lance Of Spain, The Road Again, Living On A Nightmare, Spanish Suite
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Hang Mai Le