DARK MOOR - Between Light And Darkness
Mehr über Dark Moor
- Genre:
- Epic Power Metal
- Label:
- Arise/SPV
- Release:
- 21.04.2003
- Memories
- From Dawn To Dusk
- A Lament Of Misery
- Echoes Of The Sea
- Mistery Of Goddess
- The Shadow Of The Nile
- Dies Irae (Orchestral Version)
- The Fall Of Melnibone
Mit "Behind Light And Darkness" liefern DARK MOOR eine ganz spezielle Veröffentlichung ab, die stilistisch ein ganzes Stück von den bisherigen Veröffentlichungen abweicht. Zum einen werden vier neue Nummern vorgestellt, die sich abseits jeglicher Power Metal-Stilistik bewegen, da man hier mit einem Streicherquartett rein akustische Nummern darbietet, zum anderen besteht der zweite Teil des Albums aus Bonustracks der koreanischen und japanischen Versionen der Vorgängerscheiben.
Es dauert dabei eine Weile, bis man sich in "Between Light And Darkness" hineingehört hat und nach mehrfachem Genuss der neuen Scheibe kann ich schon einmal vorwegnehmen, dass mir DARK MOOR wesentlich besser gefallen, wenn sie die elektrische Gitarre auspacken und wieder mehr Gas geben.
Der Opener `Memories´ bleibt ganz gut im Gehör hängen und auch die folgenden `From Dawn To Dusk´ und `A Lament Of Misery´ sind zum Mitträllern geeignet, nur fehlt hier das gewisse Etwas. Teilweise fühlt man sich ein wenig an den `Bard`s Song´ von BLIND GUARDIAN erinnert, jedoch fällt die Darbietung der fünf Spanier qualitativ gegen diesen Meilenstein ab. Man schafft es zwar, eine gewisse Lagerfeuerromantik zu erzeugen, doch in diesem Genre ist man mit den ersten beiden Alben von BLACKMORE´S NIGHT eindeutig besser bedient - vor allem dann, wenn man den akustischen Abschluss `Echoes Of The Sea´ in Betracht zieht, in dem die Streicher ein recht nerviges klassisches Instrumental spielen.
Bevor wir uns falsch verstehen, wirklich schlecht ist das Ganze nicht, nur wenn man als Maßstab das bisherige Schaffenswerk von DARK MOOR zum Vergleich heranholt, ist man mit diesem Output eindeutig besser bedient. Als einmaliges Experiment gehen die Akustik-Nummern aber in Ordnung, sofern man in Zukunft wieder weiterrockt, wie zum größten Teil in den folgenden vier Songs, die mich dann doch wieder mehr mitreißen können.
Vor allem `Misery Of Goddess´, ein ruhiger Midtempo-Track, gefällt mir sehr gut, eine eingängige hymnische Nummer, die bisher nur auf der Japanversion von "The Gates Of Oblivion" zu finden war. `The Shadow Of The Nile´ ist wiederum recht ungewöhnlich, da er Erinnerungen an THERION zu "Vovin"-Zeiten hervorruft. Vor allem der Chorus könnte aus der Feder von Christofer Johnsson stammen, mit den anfangs begleitenden Flamenco-Gitarren kann man jedoch auch eigene heimische Einflüsse verarbeiten, so dass dieser Song ebenfalls gut gelungen ist.
`Dies Irae´ ist hier als Orchesterversion vertreten, wobei lediglich der Refrain und einige Bridges von einem Chor getragen werden, die Instrumentierung aber dem typischen Heavy Metal entspringt.
Zu guter Letzt hat man den besten Track der ganzen Scheibe gesetzt, bei dem ich mich vor allem frage, warum man ihn nur als Bonustrack für die japanische Veröffentlichung von "The Hall Of The Olden Dreams" verwendet hat. Das progressive `The Fall Of Melnibone´ verbindet nämlich alle Trademarks des spanischen Quintetts: hymnische Chöre, flitzende Gitarren und die tolle Leadstimme von Frontfrau Elisa, die dieses Lied zu einem wirklichen Höhepunkt aufsteigen lassen. Hiervon hätte ich mir mehr gewünscht... .
Bleibt festzuhalten, dass DARK MOOR auf ihrem neuesten Release einige Experimente gewagt haben, die den Rezensenten nur bedingt überzeugen können. Zwar ist alles ziemlich eingängig, doch fehlen hier wirkliche Höhepunkte, so dass ich "Between Light And Darkness" zunächst einmal nur Die Hard-Fans ans Herz legen möchte. Alle anderen sollten erstmal ein Ohr riskieren, bevor sie das neue Werk der Spanier abgreifen.
Anspieltipps: Mistery Of Goddess, The Fall Of Melnibone
- Redakteur:
- Björn Backes