DARK MOOR - Beyond The Seas
Mehr über Dark Moor
- Genre:
- Melodic Power Metal
- Label:
- Arise Metal
- Release:
- 04.03.2005
- Before The Duel
- Miracles
- Houdini's The Great Escapade
- Through The Gates Of The Silver Key (Interlude)
- The Silver Key
- Green Eyes
- Going On
- Beyond The Seas
- Iulius Caesar (Interlude)
- Alea Jacta
Zunächst einmal ist es mir ein tiefes Bedürfnis, eine kurze Anmerkung zu der "Unsitte" einiger Plattenfirmen, Promo-CDs mit nicht ausgespielten Titeln an die Presse zu verschicken, zu machen. Natürlich wissen wir alle um die Problematiken, die sich durch die moderne Technik für den Schutz von geistigem Eigentum ergeben. ABER wenn ich als Plattenfirma oder Künstler von meinem Produkt überzeugt bin, dann muss ich auch davon überzeugt sein, dass es sich verkauft, denn Qualität setzt sich in der Regel durch. "Kastrierte", d. h. nur angespielte, oder (abrupt!) unterbrochene Songs mögen sicherlich den schwarzen Schafen unserer Branche kurzfristig das Handwerk legen, aber ob sich dadurch am Ende mehr Einheiten verkaufen, wage ich mächtig zu bezweifeln ... [Exkurs Ende]
So, genug gemeckert, kommen wir zum Gegenstand dieses Reviews, nämlich zu den Spaniern DARK MOOR und ihrem neuen Silberling "Beyond The Seas". Traditioneller Power/Melodic Metal steht auf dem Speiseplan. Der neue Streich ist der sechste (!) seit dem Jahr 2000. Dieser ist versehen mit großartigen Melodien, und die Spanier verstehen es ähnlich wie ihre italienischen Label-Kollegen von LABYRINTH, bombastische Melodic-Metal-Hymnen zu fabrizieren, denen es weder an Heaviness noch an Emotionen fehlt. Auf "Beyond The Sea" finden sich Melodien und Ideen aus denen manch andere – und teils auch erfolgreichere – Band gleich mehrere Alben produzieren würde! Die Band, die aus Enrik Garcia (voc.), Daniel Fernandez (g.), Alfred Romero (b.) und Andy C. (dr.) besteht, scheut sich glücklicherweise auch nicht, vereinzelt mal ein wenig progressiv daherzukommen, was das Album langfristig wertvoll macht. Schon der Opener 'Before The Duel' ist ein klasse Song, der bereits andeutet, dass da möglicherweise weit überdurchschnittliches Material folgen wird. Und Stücke wie das amtlich rockende 'Houdini's The Great Escapade' oder das orchestral-bombastische 'The Silver Key' mit Ohrwurm-Melodie wird mein CD-Player so schnell nicht wieder freigeben. 'Green Eyes' hingegen ist eine dramatische und sehr emotionale Ballade. Der Titelsong ist eine geniale Symbiose aus Power, Melodie, Bombast, Härte und Atmosphäre. Insgesamt haben die Spanier im Gegensatz zu früheren Werken auch die barocken Elemente im Sound stark zurückgefahren und kommen damit ein wenig rockiger rüber. Meiner Meinung nach steht DARK MOOR dieser Wandel sehr gut zu Gesicht.
Lange Rede, kurzer Sinn: SO muss symphonischer Metal klingen. Großartige Melodien, eine satte Produktion, die den Songs Luft zum Atmen lässt, und ein bedrohlich finster blickender Bösewicht auf dem Cover, das sind die Zutaten, die DARK MOOR anno 2005 auszeichnen. Mit "Beyond The Sea" sollten die Spanier, die in der Vergangenheit immer etwas im Schatten anderer standen, endlich den verdienten Erfolg einfahren können. Wer auf ANGRA, RHAPSODY, FREEDOM CALL und eben LABYRINTH steht, ist hier genau richtig. Leute, checkt DARK MOOR mal an und staunt, denn es lohnt sich ...
Anspieltipps: Before The Duel, Miracles, The Silver Key, Beyond The Seas, Alea Jacta
- Redakteur:
- Martin Stark