DARK MOOR - Tarot
Mehr über Dark Moor
- Genre:
- Symphonic Power Metal
- Label:
- Scarlet Records
- Release:
- 21.02.2007
- The Magician
- The Chariot
- The Star
- Wheel Of Fortune
- The Emperor
- Devil In The Tower
- Death
- Lovers
- The Hanged Man
- The Moon
- The Fool
Die Spanier DARK MOOR gehören spätestens seit dem grandiosen Zweitwerk "The Hall Of The Olden Dreams" (2000) zu den besten und wichtigsten Symphonic-Power-Metal-Bands unter Gottes Sonne. Vor einigen Jahren allerdings brach das damalige Line-Up völlig auseinander. Gleich drei Musiker, unter anderem die charismatische Sängerin Elisa Martin, stiegen aus und gründeten DREAMAKER. Die beiden Verbliebenen, Enrik Garcia und Anan Kaddouri, rekrutierten neuen Mitstreiter und veröffentlichten erstaunlich schnell, vielleicht etwas zu schnell, ein irgendwie überambitioniertes, unausgereiftes Album, das trotzig "Dark Moor" betitelt wurde. Doch der Nachfolger "Beyond The Sea" (2005) war schon wieder um einiges besser und konnte zumindest ansatzweise an die Glanzleistungen früherer Jahre anknüpfen. Die neuen DARK MOOR zeigten sich auf dieser Platte eingespielter, selbstbewusster, zielstrebiger und kreativer. Diesen positiven Trend galt es nun mit dem aktuellen Werk "Tarot" zu bestätigen und zu festigen.
Nach dem obligatorischen bombastischen Intro gibt es mit 'The Chariot' am Anfang eine hypereingängie Hymne zu hören, die sich durch prägnante Melodien und einen sehr schönen Chorus auszeichnet. Ein vielversprechender Start, auch wenn die Nummer haarscharf am Kitsch-Abgrund entlang balanciert. Da müssen DARK MOOR aber höllisch aufpassen, dass sie in Sachen Musical-Feeling und Grand-Prix-kompatible Chöre nicht zu weit in Regionen abgleiten, die von Kuschel-Bombast-Acts wie KRYPTERIA oder LUNATICA mit Honig und Zuckerwatte ausgekleidet worden sind. Doch es bleibt zum Glück alles im grünen Bereich auf "Tarot". Das folgende 'The Star' ist eher unauffällig, ein nettes Lied, bei dem Sänger Alfred stellenweise ziemlich an Michael Kiske zu "Keeper"-Zeiten erinnert. Vergleicht mal seine Phrasierung in der ersten Strophe mit Michis in Songs wie 'A Tale That Wasn't Right'!
'Wheel Of Fortune' ist eine straighte Power-Nummer, die mit ihren unaufdringlichen, fast schon schwebenden Melodien zu überzeugen weiß. Außerdem zeigt das Lied, dass DARK MOOR auch ohne opulente Orchestrierung Punkte machen können. 'The Emperor' gerät mit seinen umwerfenden, mächtig fetten Chören zu einer tollen Verneigung vor den besten Zeiten von RHAPSODY (OF FIRE). Langsam aber sicher hat die Platte Fahrt aufgenommen und macht jetzt richtig Spaß. Doch die Jungs, die dieses Mal übrigens gesangstechnisch von NEMESEA-Elfe Manda Ophuis unterstützt werden, legen noch einen drauf: 'Devil In The Tower' ist Symphonic Metal der Meisterklasse, hochgradig spannend, dynamisch und melodisch den Göttern nahe. Besser kann man solche Musik nicht machen!
Trotz begnadeter Bridge und einer Extraportion Härte kann 'Death' da nicht ganz mithalten. 'Lovers' ist eine wirklich schöne, aber letztlich auch nicht besonders aufregende Ballade. Der Song bereitet lediglich den Boden für den prachtvollen Power-Metal-Kracher 'The Hanged Man' und die faszinierende, majestätisch und feierlich arrangierte Klassik-Adaption 'The Moon', die das reguläre Album auf sehr hohem Niveau ausklingen lassen. Die Special Edition enthält noch einen hübschen Bonus-Track namens 'The Fool'
Fazit: Trotz zwei, drei nicht ganz so starker Songs ist der Gesamteindruck von diesem sehr kompakten Album ausgezeichnet. DARK MOOR haben endgültig wieder zu ihrer alten Stärke zurück gefunden und stehen mit "Tarot" wieder da, wo sie hingehören: an der Spitze der Symphonic-Metal-Legionen. Daher kann man der Zielgruppe nur dringend raten, dieses Album zu kaufen!
- Redakteur:
- Martin van der Laan