DARK MOOR - The Gates Of Oblivion
Mehr über Dark Moor
- Genre:
- Epic Power Metal
- Label:
- Arise Records
- Release:
- 11.03.2002
- In The Heart Of Stone
- A New World
- The Gates Of Oblivion
- Nevermore
- Starsmaker (Elbereth)
- Mist In The Twilight
- By The Strange Path Of Destiny
- The Night Of The Age
- Your Symphony
- The Citadel Of The Light
- A Truth For Me
- Dies Irae (Amadeus)
DARK MOOR wurde bereits 1994 in Madrid gegründet, doch erst 1999 erschien das Debütalbum "Shadowland". Aber seither geht es Schlag auf Schlag: Noch im darauffolgenden Jahr wurde die zweite Platte, "The Hall Of The Olden Dreams", veröffentlicht, die hervorragende Pressekritiken bekam und auch ganz beachtliche Verkaufszahlen erzielte. Während den Aufnahmen zu diesem Album machten DARK MOOR auch eine "Halloween"-Coverversion für den HELLOWEEN-Tribute-Sampler, die Kai Hansen zu wahren Begeisterungsstürmen hinriss. Im Juni 2001 wurde dann noch die EP "The Fall Of Melnibone" veröffentlicht, die jedoch nur auf dem spanischen Markt erschien. Und seit dem 11. März sind DARK MOOR nun mit ihrem dritten Album am Start: "The Gates Of Oblivion".
Die Produktion ist absolut einwandfrei - "The Gates Of Oblivion" wurde in den New Sin Studios aufgenommen und anschließend von Mika Jussila im Finnvox (STRATOVARIUS, CHILDREN OF BODOM, EDGUY) gemastert. Das Cover-Artwork ist sowieso über jeden Zweifel erhaben - wie schon bei "The Hall Of The Olden Dreams" stammt es von Andreas Marschall (BLIND GUARDIAN, HAMMERFALL, RUNNING WILD). Und auch die Musik kann sich wahrlich sehen bzw. hören lassen...
Schon beim Opener "In The Heart Of Stone" gehen die Spanier ziemlich flott zur Sache, lassen aber trotz der zackigen Gitarrenriffs und den vorantreibenden Drums den Sinn für eingängige Melodien nicht vermissen. Aber natürlich wird bei diesem Song bereits klar, dass DARK MOOR zu den typischen Vertretern des Epic Power Metal zu zählen sind, wobei sie sich jedoch vor den bekannteren Kollegen wie RHAPSODY, LABYRINTH oder SONATA ARCTICA nicht zu verstecken brauchen. Und auch ein Vergleich mit NIGHTWISH ist nicht ganz von der Hand zu weisen - allerdings in erster Linie nicht deshalb, weil bei DARK MOOR mit Elisa C. Martin auch eine Frau singt. Denn mit Operngesang à la Tarja Turunen ist es hier nicht weit her - Elisa singt tiefer wie so mancher ihrer männlichen Kollegen. Bei "A New World" wird im Vergleich zum ersten Song sogar noch ein Zahn zugelegt, wobei vor allem die schnellen Gitarrenläufe (incl. diverser Rhythmuswechsel) beeindruckend sind. Trotzdem ist das Stück sehr melodisch gehalten und bleibt relativ schnell im Ohr hängen. Der Titeltrack "The Gates Of Oblivion" ist nur ein kurzer instrumentaler Zwischenteil, der ziemlich klassisch beeinflusst ist. "Nevermore" klingt am Anfang sehr NIGHTWISH-mäßig (vom Musikalischen her!), entwickelt sich aber im weiteren Verlauf zu einem abwechslungsreichen Song, wobei auch immer wieder das Tempo variiert wird. Der Beginn von "Starsmaker (Elbereth)" ist relativ verhalten, doch auch hier wird dann noch ordentlich Gas gegeben - man höre sich nur das pfeilschnelle Gitarrensolo an. Und die verschiedenen Rhythmus- und Tempowechsel lassen auch diesen Song nicht so schnell langweilig werden. Nach "Mist In The Twilight", einem weiteren kurzen Zwischenstück, folgt "By The Strange Path Of Destiny", das ziemlich ruhig beginnt und dadurch Elisas klare Stimme recht eindrucksvoll zur Geltung kommen lässt. Aber auch dieser Song hat überwiegend schnellere Passagen zu bieten, und nur hin und wieder wird das Tempo etwas herausgenommen. Gemäßigter geht es dann bei "The Night Of The Age" zu, das sich im Großen und Ganzen im Midtempo-Bereich abspielt und nur durch das Doublebass-lastige Drumming vorangetrieben wird. "Your Symphony" kommt anschließend noch ruhiger und ziemlich gefühlvoll daher - aber eine Ballade darf auf einem solchen Album ja auch nicht fehlen. Es schließt sich mit "The Citadel Of The Light" ein weiteres kurzes Instrumentalstück an, ehe die Spanier wieder einen recht schnellen Song am Start haben, nämlich "A Truth For Me", der erneut sämtliche bereits angesprochenen DARK MOOR-Trademarks aufbietet. Den krönenden Abschluss des Albums stellt dann das elfminütige "Dies Irae (Amadeus)" dar, das der Bezeichnung Epic Power voll und ganz gerecht wird - hier wechseln sich immer wieder schnelle, powerige Abschnitte mit ruhigeren, epischen Passagen ab. Besonders hervorzuheben sind neben dem länglichen Instrumentalteil in der Mitte des Songs vor allem die bombastischen Chöre, für die sich DARK MOOR Unterstützung in Form des Valcavasia Choir geholt haben.
Unter dem Strich ist "The Gates Of Oblivion" ein hervorragendes Epic Power Metal-Album, das jeden Fan dieser Stilrichtung begeistern wird. Ich möchte dabei positiv anmerken, dass DARK MOOR - im Vergleich zu einigen anderen Vertretern dieses Genres - neben den epischen Elementen die Power nicht vernachlässigen und hauptsächlich schnelle und kraftvolle Songs aufbieten. Deshalb sollten ruhig auch Freunde anderer Metal-Spielarten mal in diese CD reinhören und sich ein eigenes Bild machen. Und wenn es nach diesem ungeschriebenen Gesetz in der Musikbranche geht, dass für das dritte Album einer Band "Make It Or Break It" gilt, dann mache ich mir um DARK MOOR eigentlich auch keine Sorgen.
Anspieltipps: A New World, Starsmaker (Elbereth), Dies Irae (Amadeus)
- Redakteur:
- Martin Schaich