DARK PORTRAIT - A Harrowing Atrocity
Mehr über Dark Portrait
- Genre:
- Symphonic Black Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Xperiment XIII
- Release:
- 13.12.2016
- Her Awakening
- Incantation For Lamia
- The Rise Of The Anti-Christ
- Cassandra's Tragedy
- As I Die
- Beauty Is Frail
- The Arrival
- Fiend Incarnate
- A Harrowing Atrocity
- Ode To Scorn
- Ocean Of Pain
- Resurrection's Rite
Auf den Spuren von CRADLE OF FILTH und Konsorten!
Es scheint ganz so, als sei bei DARK PORTRAIT die Zeit stehen geblieben. Die griechische Symphonic-Black-Metal-Combo begibt sich auf ihrer neuen Scheibe auf eine Zeitreise in die mittleren 90er, als Bands wie DIMMU BORGIR und CRADLE OF FILTH den finsteren Sound zum Mainstream erklärten und mit reichlich Theatralik die Verbindung zur Gothic-Szene erstellten.
Zwei Dekaden später verspricht sich die Truppe aus Athen mit ähnlichem Strickmuster einen ähnlichen Erfolg und macht ihre Sache im Grunde genommen gar nicht mal so schlecht. Die Atmosphäre ist auf Anhieb mit den düsteren Klängen der Originale vergleichbar, und an Abwechslungsreichtum mangelt es "A Harrowing Atrocity" ebenfalls nicht. Allerdings ist die Nähe zu den besagten Briten schon sehr auffällig und womöglich auch der Stolperstein für DARK PORTRAIT. Denn die Einbußen in Sachen Eigenständigkeit sind aufgrund der sehr konkreten Parallelen schon eklatant!
Nichtsdestotrotz ist "A Harrowing Atrocity" ein relativ unterhaltsames Album, das nicht nur stilistisch aus dem ganzen Repertoire schöpfen kann. Von weiblichen Backing-Gesängen über Soundtrack-artige Keyboard-Sounds bis hin zu deutlichen Gothic-Metal-Referenzen ist in den zwölf Stücken alles gegeben. Und auch im Hinblick auf den melodischen Output erteilt man der Platte schnell seine Zustimmung, da vereinzelt, aber eben nicht allzu penetrant Hooklines angelegt werden, auf die sich die Band auch später noch berufen kann.
Es ist eben nur so, dass CRADLE OF FILTH in der erfolgreichsten Phase eine Messlatte gesetzt hat, die offenbar niemand mehr wird überschreiten können. Die Intensität und vor allem die Aggressivität war bei Dani und Co. eine andere als bei DARK PORTRAIT, und da man um den vergleich einfach nicht herumkommt, muss man eben auch die Abstriche benennen, die " A Harrowing Atrocity" mit sich bringt. Die Band aber alleine deswegen abzustrafen, wäre nicht gerecht und würde sich auch nicht mit den Qualitäten in Übereinkunft bringen lassen, die die Griechen zweifelsohne mit ausreichend Talent in die Umsetzung bringen. Und da das britische Urgestein seit mindestens anderthalb Dekaden nichts wirklich Zählbares mehr zustandebringt, ist das hier aufgefahrene Pendant zumindest eine brauchbare Alternative für all diejenigen, die den symphonischen Black Metal der Anfangstage nach wie vor vergöttern. Wäre "A Harrowing Atrocity" nämlich vor zwanzig Jahren entstanden, hätte die Platte durchaus eine wichtige Position einnehmen können. Das ist einfach Fakt!
Anspieltipps: The Rise Of The Anti-Christ, Beauty Is Frail, A Harrowing Atrocity
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes