DARK SKY - Empty Faces
Mehr über Dark Sky
- Genre:
- Melodic Metal
- Label:
- AOR Heaven / Soulfood
- Release:
- 27.06.2008
- Hands Up
- Empty Faces
- Slave Of Time
- Send Them To Hell
- Chase Your Dreams
- Maniac
- Saints Beneath The Sky
- Pleasure & Pain
- Believe It
- Meaning Of Life
- Final Day
Top Melodie, viel Drive und ein guter Sänger - ein Melodic Metal Highlight aus deutschen Landen!
Die Süddeutschen aus dem Örtchen mit dem hübschen Namen Rottweil, den meisten Metalheads bekannt nicht wegen des großen Hundeviechs, sondern weil man da übernachten kann, wenn man beim Bang Your Head!!! nicht zelten will, kommen mit ihrem mittlerweile vierten Stduioalbum in acht Jahren um die Ecke gerockt. Obwohl DARK SKY bereits seit Anfang der 80er existieren, ist ihr Debüt-Album erst in diesem Jahrtausend erschienen. Es dürfte daher legitim sein, mal eben eine ereignislose Dekade zu streichen und sie nicht als alte Melodic-Säcke abzustempeln.
Denn das wäre einfach: Sie machen Melodic Metal, Markus Teske hat die Chose produziert, der auch schon ABYDOS und vor allem VANDEN PLAS auf dem Kerbholz hat, und des Sängers Föhnfrisur ist der Traum aller Hairstylisten. Zwar wäre "Empty Faces" vor etwa zwanzig Jahren ein Meisterstück gewesen und hätte auch toll hingepasst, irgendwo neben DOKKEN, SCORPIONS und PRETTY MAIDS, aber gute Musik wird ja nicht notwendigerweise schlecht, nur weil sie etwas später geschrieben worden ist. So büßen DARK SKY etwas an Originalität ein, aber das Genre selbst ist bekanntlich von Haus aus nicht gerade ein Füllhorn an neuen Ideen, und die Fans desselben wollen das auch gar nicht.
Da sind wir beim Punkt: Was die nämlich wollen, ist einen ordentlichen Sound, einen guten Sänger mit ausdrucksstarker Stimme, knackige Songs mit einem prägnanten Riff, und es darf auch mal etwas zügiger zu Werke gegangen werden. So zusammengefasst klingt das wie die Beschreibung von "Empty Faces". Die ersten vier Lieder hauen eine gewaltige Kerbe in die Fernsehsessellehne, eine Uptempo-Quadriga, die es in sich hat, und wenn es später etwas ruhiger wird, erhöht sich der Kuschelfaktor zwar, aber die Zielgruppe muss ja auch langsam daran denken, sich nicht zu überanstrengen. Grundsätzlich sind die vier Instrumentalisten allerdings wenig virtuos und bearbeiten ihre Werkzeuge eher bieder, was aber FOREIGNER & Co auch nie geschadet hat.
Zu erwähnen sind noch ein paar Aspekte der Scheibe aus der zweiten Hälfte, um dem Album gerecht zu werden. So ist in der Mitte der Tracklist eine Coverversion platziert, nämlich der 80er-Jahre-Smash-Hit 'Maniac'. Grundsätzlich finde ich den toll, aber als Coverversion muss ich ihn dann doch nicht haben. DARK SKY machen ihre Sache aber gut, so dass man ihnen keinen Strick drehen kann. Ebenfalls ohne negativen Unterton geht die typische Klaus-Meine-Melodie von 'Believe It' durch, bei der Frank Breuninger beweist, dass er zumindest eine bessere englische Aussprache hat.
Nicht ganz so gut kommen zwei andere Dinge an. Da ist zum eine die offensichtlich bei QUEENSRYCHE geborgte Melodie in 'Saints Beneath The Sky', die Dank "Operation Mindcrime" wohl jeder kennen dürfte. Da es ausgerechnet von diesem Album stammt, gibt es auch keine Ausrede für die Herren Musiker, die ja wohl 'I Don't Believe In Love' ebenfalls kennen sollten. Und zum zweiten ist da der Hidden Track. Der wäre besser hidden geblieben, zumal er an eine astreine Ballade anschließt, die Besseres verdient gehabt hätte.
Das kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir es mit einem kurzweiligen Melodic-Album zu tun haben, das die Zielgruppe nicht nur haben kann, sondern sollte. Die ersten fünf Songs sind klasse, danach fällt es zwar etwas ab, hat aber immer noch ein hohes Niveau. Das muss in diesem Jahr erstmal eine andere Band nachmachen ...
Anspieltipps:Hands Up, Empty Faces, Slave Of Time, Send Them To Hell, Chase Your Dreams
- Redakteur:
- Frank Jaeger