DARK, DAN - Dark Avenger
Mehr über Dark, Dan
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Metalworld
- Release:
- 06.09.2024
- Scream For Rock and Roll
- Bring Down The Wall
- She Wolf Boogie
- Bitter Sweet
- Seventeen And High
- The Circle Of Fire
- Trouble Is My Name
- The World Before My Eyes
Der dunkle Torch geht um!
Östen Bidebo, den meisten wohl besser oder überhaupt bekannt unter dem Namen Dan Dark, war bis ins Jahr 2022 Sänger der schwedischen Heavy-Metal-Band TORCH. Als diese Band im Jahr 1982 ihre EP "FIRE RAISER" veröffentlichte, war ich sofort Feuer und Flamme. Das war Heavy Metal im Stil der damaligen IRON MAIDEN mit einem Sänger, der als Mischung aus Bruce Dickinson und Paul Di'Anno durchgehen konnte. Seine Stimme war markerschütternd, kraftvoll, hatte aber auch den notwendigen Kratz und Rauch im Hals, den ich an Paule so geschätzt hatte. Dazu dann Songs, die ebenso mächtig, treibend und gleichzeitig ohrwurmend aus den Boxen krachten. Bis heute rotiert diese EP immer noch gern in heimischen Wänden, aber auch die nachfolgenden Longplayer waren beinahe ebenbürtig. Die Band löste sich irgendwann auf, konnte aber 2009 mit einem gutklassigen Reunionalbum und wirklich überzeugenden Liveauftritten wieder auf sich aufmerksam machen. 2022 war er dann nicht mehr dabei.
Nun liegt sein erstes Soloalbum vor mir, welches er unter Beteiligung seines langjährigen Freundes Snowy Shaw (drums, u.a. ex MERCYFUL FATE, MEMENTO MORI,DREAM EVIL) und dem Saitenspieler Dave Talon eingespielt hat. Muss man beim Cover schmunzeln, so sieht es auf der anderen Seite auch wieder kultig aus und zeigt vor allem genau, welchen musikalischen Inhalt man erwarten darf. Auf acht Nummern lebt Dan seine Vorliebe für eingängigen, aber gleichzeitig kraftvollen Heavy Rock aus. Hier wird weder Wert auf besondere Härte, Geschwindigkeit noch Spieltechnik gelegt. Geboten wird ehrlicher, sich sofort im Hirn festsetzender Heavy Rock, der einfach mächtig Laune macht.
Der Klang ist schön erdig und transparent, die Instrumentierung auf den Punkt und die Gesangsleistung von Dan noch immer sensationell. Manchmal kommt mir der satte Sound von ZZ TOP in Sinn, wobei mir hier eventuell auch der optische Bartfaktor ins Ohr spielen könnte. Auf jeden Fall sind die Nummern allesamt rhythmisch unheimlich griffig. Ich verweise hier erstmal auf das tolle 'Circle Of Fire', welches im Chorus dann obendrein noch mit tollen Backing Vocals um die Ecke swingt. Außerdem gibt es hier herrlich verstrahlte Synthie-Spielereien zu genießen. Toller Song!
Wie auch das mächtig nach vor galoppierende 'Bring Down The Wall', welches auch schon vorab veröffentlicht wurde. Dieser Song zeigt sehr gut auf, wie man mit einer zeitgemäßen Produktion auch altmodische Musik organisch in Klang umsetzen kann. Dans Reibeisen-Stimme sorgt dann für den ultimativen Adrenalinschub. Ebenfalls toll ist das unheimlich mit der Hüfte schwingende 'She Wolf Boogie', bei welchem der Titel mehr als programmatisch zu verstehen ist. Hier hat man beinahe das Gefühl, eine Bläser-Kombo würde den Rhythmus unterstützen, was ziemlich amtlich klingt.
Schlussendlich gibt es mit 'World Behind My Eyes' noch eine etwas schnulzige Halb-Ballade, die aber aufgrund des Gesanges auch punkten kann. Dachte ich zu Beginn meiner Testfahrten mit dem Album, ich würde dies zu kitschig finden, so ertappe ich mich aktuell immer wieder dabei, gerade diese Nummer anzuhören. Böse Ohren reden jetzt wieder von Schönhören. Sollen sie, sie verpassen etwas.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Holger Andrae