DARKANE - Layers Of Lies
Mehr über Darkane
- Genre:
- Modern Thrash Metal
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 27.06.2005
- Amnesia Of The Wildoerian Apocalypse
- Secondary Effects
- Organic Canvas
- Fading Dimensions
- Layers Of Lies
- Godforsaken Universe
- Klastrophobic Hibernation
- Vision Of Degradation
- Contaminated
- Maelstrom Crisis
- Decadent Messiah
- The Creation Insane
Was machen DARKANE eigentlich falsch? Mit "Rusted Angel" veröffentlichten die modernen Schweden-Thrasher anno '98 einen Genreklassiker, der auf wunderbare Art und Weise Technik und Härte verband und der, würde es denn im Biz auch nur annährend "gerecht" zugehen, die Band sofort auf eine Stufe mit THE HAUNTED hätte hieven müssen. Der Zweitling "Insanity" wilderte dann in abgedrehten MESHUGGAH-Sphären und machte deutlich, dass die Jungs früher mit AGRETATOR wahre Frickelorkane entfacht haben müssen. Der dritte Streich namens "Expanding Senses" war dann eine tolle Mischung aus den beiden bisherigen Werken, eingängig ohne Ende und doch purer Schwedenstahl.
Dennoch blieb die Anerkennung innerhalb der Szene aus, über mehr als den Status eines ewigen Geheimtipps schienen DARKANE nicht herauskommen zu können, während stilistisch sehr ähnlich gelagerte Truppen wie RAUNCHY oder MNEMIC wie die neuen Messiasse abgefeiert wurden.
Nach einer dreijährigen Pause (die sich aufgrund gesundheitlicher Probleme seitens Drummer Peter Wildoer länger erstreckte als ursprünglich geplant) meldet sich das sympathische Quintett mit "Layers Of Lies" zurück - und wie!
Nach dem symphonischen Intro bläst der Opener 'Secondary Effects' alles, aber wirklich alles weg. Wildes, entfesseltes Riffing, welches irgendwo im perfekt ausbalancierten Niemandsland aus purer, metallischer Energie und hohem technischen Anspruch angesiedelt ist, dazu Wildoers chaotische Drumpatterns und ein Andreas Sydow, der den Hörer beim Refrain in eine Zukunftswelt ohnegleichen entführt. Herrlich! Alleine schon diesen Song könnte ich mir zehnmal am Stück anhören; derart viele Schichten vom Zusammentreffen von Melodie und ungestümer Energie habe ich in den letzten Monaten selten bis nie vernommen.
Man merkt DARKANE deutlich an, dass die kreative Auszeit genutzt wurde, um ein Album zu erschaffen, das von vorne bis hinten wie aus einem Guss klingt. Die bandeigenen Trademarks - die stets vorhandene, aber unauffällig zelebrierte Technik in Verbindung mit dem Wechselspiel aus ohrschmeichelnden Refrains und wahren Thrashmonstern - hat man glücklicherweise beibehalten, aber nochmals gebündelt und noch zielsicherer umgesetzt.
In den neun Songs (minus Intro und zwei kurze Instrumentale) schimmern immer mal wieder MESHUGGAH durch, gerade was die Gitarrenarbeit und das Drumming betrifft, jedoch sind DARKANE stets straight genug, um ein unbeschwertes Hörvergnügen für alle, denen die Anzahl der Taktwechsel und die gespielten Skalen schnurzegal sind, zu bieten. Garniert wird die Chose mit einer wunderbaren Soloarbeit, die zumeist sehr melodisch ausgefallen ist und dazu beiträgt, dass einen die Songs verdammt lange nicht mehr loslassen. Ich will nicht wissen, wie oft ich in den letzten Wochen Melodien aus "Layers Of Lies" vor mich hergesummt habe. Neben dem herausragenden Songwriting ist auch die Gesangsleistung von Andreas Sydow positiv hervorzuheben, gerade bei den cleanen, oftmals hymnisch anmutenden Refrains marschieren die Gänsehäute gleich scharenweise.
"Layers Of Lies" ist in meinen Ohren das bisher beste Album der Band geworden, da hier sämtliche Schaffensperioden berücksichtigt und adäquat im Gesamtwerk umgesetzt wurden. Ganz egal, mit welcher Prämisse man an die Musik von DARKANE herangeht, man wird mit Sicherheit nicht enttäuscht werden. Und irgendwie ist das Teil auch so ein kleiner Stein der Weisen: Die perfekte Melange aus technischem Anspruch, Eingängikeit, Härte, Melodie und Eigenständigkeit.
Da die (in Eigenregie absolvierte) Produktion auch allererste Sahne ist, bleibt mir an dieser Stelle nur noch übrig, einen verschärften Ancheck-Aufruf zu starten.
Verdammt starkes Teil!
Anspieltipps: Secondary Effects, Layers Of Lies, The Creation Insane
- Redakteur:
- Rouven Dorn