DARKEST HATE WARFRONT - Satanik Annihilation Kommando
Mehr über Darkest Hate Warfront
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- Ketzer / Twilight
- Release:
- 22.08.2005
- Infernal Baptism (Intro)
- Order Of Battle
- Satanik Annihilation Kommando
- Satan`s Kult Of Terror
- Scourge Of Wormkind
- Final Solution
- Duty Fulfillment
- Possessed By Fire
- Purification By Hatred
- The Aftermath (Outro)
Wenn eine Black-Metal-Band es heutzutage für nötig empfindet, in ihrem Booklet die Absichtsbekundung abzudrucken, das jüdisch-christliche Weltreich stürzen zu wollen, dann ist das aus meiner Sicht schon mal ein echter Makel, weil ich das Gehabe inzwischen einfach nur noch peinlich finde. Den Spruch haben wir nun schon hunderte Male gehört und zumeist von Bands, die ansonsten weder musikalisch noch inhaltlich was zu bieten haben. Wenn ich die CD aber in den Schacht lege und sie anhöre, dann stellt sich mir sofort die Frage, warum die Band des in der brasilianischen Szene sehr bekannten und aktiven Lord Manthus (MYSTERIIS, ANCIENTBLOOD) derlei Plattitüden überhaupt nötig hat. Musikalisch ist das, was uns DARKEST HATE WARFRONT hier um die Ohren knallen, nämlich gar nicht mal schlecht.
Wie das schwarz-weiße Cover mit den beiden Maschinenpistolen, der Gasmaske und dem Atompilz bereits nahe legt, haben wir es mit militaristischen Black Metal in seiner infernalischen Ausprägung zu tun, wie er dereinst etwa von Bands wie IMPALED NAZARENE oder SADISTIK EXECUTION vorgelebt wurde. Das Duo schreddert sein schwarzes Eisen in durchweg wahnwitziger Geschwindigkeit herunter, wobei die surrenden Gitarren richtig schön schwarz und kalt klingen, was durch den staubtrockenen Sound unterstützt wird. Genau so muss diese Art von Musik produziert sein, um ihre maximale Wirkung entfalten zu können. Bei all dem Geschrote bleibt aber auch Zeit für griffige Gitarrenmelodien, die Aufmerksamkeit erheischen und hängen bleiben. Ja, sogar einige richtig hymnische Leadmelodien lassen sich hier und da bestaunen. Auch die thrashige Note mancher Tracks weiß zu gefallen. Dass die Blasts und das Doublebass-Geballer von einem bis zum Anschlag aufgedrehten Drumcomputer stammen, stört mich wie üblich kaum, doch beinharte Anhänger des Humanschlagwerks seien gewarnt. Durchaus positiv schlagen auch die sehr aggressiven Gesangskünste des portugiesischen Sängers Devasth zu Buche, der manchen von euch vielleicht von seiner Stammband LUX FERRE bekannt sein dürfte. Bei 'Duty Fulfillment' darf auch noch KULT OV AZAZELs Xaphan ein bisschen mitkreischen, was aber nicht großartig in den Vordergrund tritt.
Negativ fallen (neben dem eingangs erwähnten programmatischen Tiefflug) die mit 28 Minuten recht kurze Spielzeit und die weit reichende Abwechslungsarmut auf, wobei Letztere über die Dauer der acht regulären Stücke der Scheibe kein wirkliches Problem darstellt. Musikalisch ist definitiv alles im grünen Bereich und so ist dieses Debüt außer Anhängern der bisher genannten Truppen auch Freunden von IMMORTAL zu "Battles In The North"-Zeiten durchaus zu empfehlen.
Anspieltipps: Satan's Kult Of Terror, Duty Fulfillment, Possessed By Fire
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle