DARKEST HOUR - Darkest Hour
Mehr über Darkest Hour
- Genre:
- Melodic Death Metal/Metalcore
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Rykodisc (Warner)
- Release:
- 15.08.2014
- Wasteland
- Rapture In Exile
- The Misery We Make
- Infinite eyes
- Futurist
- The Great Oppressor
- Anti-axis
- By The Starlight
- Lost For Life
- The Goddess Figure
- Beneath The Blackening Sky
- Hypatia Rising
- Departure
Melodisch wie nie zuvor. Noch melodischer wäre allerdings tödlich.
DARKEST HOUR wurde bis etwa 2009 konsequent zum Metalcore gezählt, weil man mit Bands der Szene auf Tour war und auf Hardcore/Metalcore-Labels wie Victory Records veröffentlicht hat. Allerspätestens mit dem 2010er Output "The Human Romance" hat sich dieses Bild geändert und die Amerikaner werden als moderne und melodische (Death) Metal-Gruppe wahrgenommen. Ironischerweise geht das neue Album, schlicht "Darkest Hour" betittelt, durch seinen überaus melodischen Touch wieder ein Schritt in eine andere musikalische Richtung.
Schon der Opener 'Wasteland' klingt um einiges moderner, ja, metalcoreartiger, als man es von DARKEST HOUR erwartet hätte. Die Strophe hat einen leichten Metalcore-Touch und mit Melodic Death hat die Nummer auch weniger zu tun. Dafür erinnert sie zu sehr an das durchwachsene "Come Clarity" von IN FLAMES. Gleiches kann man leider auch über die meisten anderen Songs von "Darkest Hour" sagen. Etwas Melodic Death Metal hier, Groove dort, auf einmal gibt es klaren Gesang und mit 'By The Starlight' balladeske Töne samt Frauengesang.
Ich bin mir auch nach mehreren Durchläufen nicht sicher, ob "Darkest Hour" eine musikalische Weiterentwicklung darstellt oder doch nur ein berechnender Versuch ist, nach sieben Alben endlich den Durchbruch zu schaffen. Melodische, beinahe poppige Nummern wie 'Anti-Axis' und ganz besonders 'Futurist' zeigen DARKEST HOUR von einer ungewohnt hörerfreundlichen Seite, was für letztere Vermutung sprechen würde - doch ist das Gesamtbild des achten Werks der Metalheads dafür dann doch etwas zu hart. Immerhin knüppeln Tracks wie 'The Great Oppressor', 'Lost For Life' und 'Beneath The Blackening Sky' noch immer ordentlich drauf los. Außerdem steht der melodische Anstrich der Truppe nicht wirklich schlecht, allerdings sollte das nächste Album auf keinen Fall noch melodischer ausfallen. Noch kann DARKEST HOUR überzeugen, mehr Melodie und Pop würde den Jungs schaden.
"Darkest Hour" wird unter Fans für Diskussionsbedarf sorgen. Der eine wird die melodische Ausrichtung mögen, wer anders wird DARKEST HOUR Ausverkauf vorwerfen. Das wird am Ende jeder für sich entscheiden müssen. Schlecht ist das achte Album jedenfalls nicht wirklich, es ist eben anders.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Sebastian Berning