DARKEST HOUR - Perpetual Terminal
Auch im Soundcheck: Soundcheck 02/24
Mehr über Darkest Hour
- Genre:
- Modern Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- MNRK Music Group
- Release:
- 23.02.2024
- Perpetual Terminal
- Societal Bile
- A Prayer To The Holy Death
- The Nihilist Undone
- One With The Void
- Amor Fati
- Love Is fear
- New Utopian Dream
- Mausoleum
- My Only Regret
- Goddess Of War, Give Me Something To Die For
So klingt Heavy Metral 2024!
Wenn man sich die Protagonisten im modernen Metal mal etwas genauer anschaut, kommt man eigentlich gar nicht umher, in den Entwicklungen der letzten Dekade diejenigen Combos noch einmal besonders in Augenschein zu nehmen, die konstant Akzente setzen, die ohne viele Effekte den zeitgemäßen Heavy Metal definieren, die gleichzeitig aber auch ihre Ursprünge nicht verleugnen und diese konsequent weiterentwickeln. Bei DARKEST HOUR kann man hier getrost ein permanent haftendes Ausrufezeichen setzen, da sich die Band einerseits nie so recht von den Wurzeln getrennt hat, aber immer wieder die Bereitschaft zeigt, neue Wege zu beschreiten und sie mit dem klassischen Stoff so weit zu verbinden, dass eine gewisse Vetrauensbasis bestehen bleibt - und genau auf diesesr Basis hat die Truppe in den letzten Jahren eigentlich permanent abgeliefert.
Doch es gibt sie dennoch, diese Spitzen, wohlgemerkt in beide Richtungen, die dann noch einmal zum Nachdenken anregen, ob die vermeintlichen Faves tatsächlich ein Genre bestimmen können oder bei der entsprechenden Reputation tatsächlich in der Lage sein könnten, eines Tages die alten Hasen abzulösen und beispielsweise auf den jeweiligen Festival-Billings von der obersten Position zu grüßen. So hat man in der Vergangenheit unter anderem Acts wie FIVE FINGER DEATH PUNCH diese Qualität nachgesagt, jedoch hat sich die Band in der Folge immer mehr dem metallischen Mainstream angenähert und auch partiell ein wenig Glaubwürdigkeit verloren. Und für genau dieses Phänomen gibt es weitere Beispiele, deren Auflistung an dieser Stelle jedoch ins Leere führen würde.
Doch was hat das Ganze mit DARKEST HOUR zu tun? Tja, auch hierfür gibt es ganz einfache Antworten, die man an dieser Stelle jedoch leicht mit "Perpetual Terminal" abkürzen kann. Denn auf dem neuen Album wachsen die Herren noch einmal über sich hinaus, kombinieren Melodie und Brutalität auf einem Level, das auch einige Mainstream-Qualitäten mitbringt, finden aber immer wieder Gelegenheiten, den Zuhörer zu überraschen und sich stilistisch nie und nimmer kategorisieren zu lassen. Bereits mit dem Titelsong werden hier klare Zeichen gesetzt: fettes Riffing, brilliante Harmonien, eine tolle, drückende Performance am Mikro und Hooklines, die sich auf dem gleichen Level befinden wie das Material der Genre-Götter IN FLAMES. All das sind Aspekte, die den erneuten Rundumschlag extrem befeuern, dabei ist die Platte hier erst am Anfang. Und DARKEST HOUR LEGT nach, und das sogar gewaltig: brachiale Nummern wie das Core-lastige 'Societal Bile' und das punkige 'My Only Regret' geben sich mit Ohrwürmern wie 'A Prayer To The Holy Death' und dem bedrohlich wirkenden 'New Utopian Dream' die Klinke in die Hand, in 'The Nihilist Undone' und 'Love Is Fear' werden Modern-Thrash-Gitarren gezückt, die MACHINE HEAD nicht besser in Szene setzen können, und selbst wenn es bisweilen etwas ruhiger zugeht, wie etwa in 'One With The Void' und 'Mausoleum', ist einfach noch so viel Energie in den Songs, dass man arg verwundert sein muss, warum DARKEST HOUR nicht längst an der absdoluten Spitze der gesamten Modern-Metal-Bewegung angekommen ist - was sich nach dem Genuss von "Perpetual Terminal" allerdings als nächster Entwicklungsschritt progonostizieren lässt.
Dieses Album beschreibt sehr gut, was Heavy Metal im Jahr 2024 bedeutet und wird die Szene bis zum Abschluss des Kalenders zweifelsohne prägen. Und damit sind die Jungs endlich dort angekommen, wo sie eigentlich schon immer hingehört haben: an der Front einer Szene, die sich gar nicht immer neu erfinden muss, sondern aus den bekannten Bestandteilen einfach das Beste herausholt. Applaus daher für eine Platte, die man kaum hätte besser machen können!
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Björn Backes