DARKEST REIGN - Here Comes The Pain
Mehr über Darkest Reign
- Genre:
- Power Metal
- Label:
- G-Point Records
- Release:
- 25.04.2008
- Here Comes The Pain
- Beginning Of The End
- From The Cradle To The Grave
- Preachers Prophecy
- Edge Of Blame
- Borderline Disease
- Disapproved Faith
- Independent Fire
- Mortal Sin
Dass muss man den Jungs von DARKEST REIGN erstmal nachmachen: Da veröffentlichen sie inzwischen die dritte Scheibe - okay, bislang noch nix Besonderes - unter dem nunmehr dritten Band-Namen. Die erste CD stellten sie im Jahr 2002 noch als ETERNIA fertig, aber trotz einigen guten Resonanzen gab es die vielzitierten musikalischen und persönlichen Differenzen. Man ließ also den Schlagzeuger samt Band-Namen zurück und versuchte als DARK RAIN sein Glück. Allzu lange sollte dieses aber nicht dauern - immerhin lange genug, um noch die EP "No Compromises" (2004) unter diesem Namen aufzunehmen -, denn DARK RAIN wurde auch anderweitig beansprucht. Um einem drohenden Rechtsstreit aus dem Weg zu gehen, benannte man sich in DARKEST REIGN um. Doch an eine wirkliche Konstanz war auch weiterhin nicht zu denken: Der Name hat zwar noch immer Bestand, aber dafür drehte sich immer wieder das Besetzungskarussell. Aufgenommen wurde die vorliegende CD "Here Comes The Pain" schließlich in der Besetzung Stefan Mohr (v.), David Bredlow (g.), Rudolf Danner (g.), Morris Dannenberg (b.) und Volker Gerstner (dr.), aber seither gab es mit dem neuen Bassisten Tom Metzner schon wieder eine Veränderung. Man darf also gespannt sein, wie lange dieses Line-up nun Bestand hat ...
Wie auch immer, hier soll es ja auch in erster Linie um die Musik gehen, und die kann sich auch dieses Mal wieder durchaus hören lassen - zumindest, wenn man nicht zu hohe Ansprüche an die Produktion stellt. Los geht es mit dem Titel-Song 'Here Comes The Pain', der zunächst mit Gitarrenriffs aufwarten kann, die auch auf "No Compromises" gepasst hätten. Doch als dann der Gesang einsetzt, machen sich durchaus Veränderungen bemerkbar: Stefan präsentiert sich deutlich variabler als in der Vergangenheit, und sogar ein paar Growls sind zu vernehmen. Doch auch die Instrumentalabteilung konnte sich spürbar steigern, wie man im Instrumentalteil nachhören kann.
Das Tempo bei 'Beginning Of The End' ist zwar eher verhalten, aber dadurch können DARKEST REIGN hier in Bezug auf Stimmung und Groove überzeugen. 'From The Cradle To The Grave' kommt zumindest von den Gitarren deutlich flotter daher, auch wenn Stefans eher gezogener Gesang hier einen ziemlichen Kontrast darstellt. Doch was beim ersten Durchlauf noch etwas befremdlich klingt, passt von Mal zu Mal immer besser. Weniger Gewöhnung ist da bei 'Preachers Prophecy' nötig, das relativ schnell im Ohr hängen bleibt, ohne wirklich zu simpel gestrickt zu sein. Hier ist es eher die langsame Steigerung, die den Reiz des Songs ausmacht.
Mit 'Edge Of Blame' folgt anschließend eine Ballade, die aber erfreulicherweise keinerlei Klischees bedient. Dafür hat dann 'Borderline Disease' eigentlich alles, was man sich von einer Up-Tempo-Nummer wünscht - kraftvolles Riffing, treibendes Drumming und aggressiven Gesang. Auch bei 'Disapproved Faith' sind DARKEST REIGN ziemlich flott unterwegs, was mit 'Independent Fire' aber vor allem in Bezug auf Härte noch getoppt wird. Doch das hindert die Schwaben keineswegs, diesen Song mit einem eingängigen Chorus auszustatten, den man nur schwerlich wieder aus dem Gehörgang kriegt. Den Abschluss der CD bildet dann 'Mortal Sin', das noch einmal sämtliche DARKEST REIGN-Charakteristiken aufweist, vor allem aber von Stefans Gesang geprägt wird.
Unterm Strich lässt sich festhalten, dass sich DARKEST REIGN - im Vergleich zu den beiden früheren Veröffentlichen - durchaus weiterentwickelt haben. Insbesondere das Songwriting ist deutlich ausgefeilter, und deshalb kann man "Here Comes The Pain" ruhigen Gewissens weiterempfehlen. Die Stimme von Stefan ist vielleicht nicht jedermanns Sache, aber ansonsten dürfen sich alle diejenigen angesprochen fühlen, die mit traditionellem Metal im halbwegs modernen Gewand etwas anfangen können.
Anspieltipps: Here Comes The Pain, Borderline Disease, Independent Fire
- Redakteur:
- Martin Schaich