DARKESTRAH - Turan
Mehr über Darkestrah
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Osmose Productions
- Release:
- 29.04.2016
- One With The Grey Spirit
- Erlik-Khan
- Conversions Of The Seer
- Gleaming Madness
- Bird Of Prey
- The Hidden Light
Aufbegehren in Kirgisistan!
Wenn man mal näher auf die ganzen Splitternationen der ehemaligen Sowjetunion schaut, wird man als aufmerksamer Hörer extremerer Klänge schnell feststellen, dass die Zahl der Bands, die bislang international von sich haben Reden machen können, an wenigen Fingern abgezählt werden können - und nicht jede Truppe geriet dabei in positive Schlagzeilen (man denke beispielsweise an den rechten Hintergrund einer Kapelle wie NOKTURNAL MORTUM). Rein musikalisch ist DARKESTRAH von diesen Ukrainern gar nicht so weit entfernt, denn auch bei den mittlerweile in Leipzig stationierten fünf Musikern stehen dissonante Epen im Vordergrund, die sich teilweise auf einem sehr heroisch inszenierten Fundament breitmachen. Wichtiger Unterschied aber: Die Ideologie bei DARKESTRAH ist eine andere, sprich eine akzeptable.
Dass die Band in den vergangenen anderthalb Dekaden enorm fleißig war und mit "Turan" nun bereits den sechsten vollwertigen Output veröffentlicht (EPs, Compilations und Splits nicht mitgerechnet) ist in hiesigen Gefilden aber dennoch nicht näher durchgedrungen. Der Deal bei Osmose Productions sollte nun jedoch eine Veränderung erwirken, die den Herren trotz ihrer finsteren Miene äußerst sympathisch sein dürfte. Es sind nämlich hervorragende Songs, die die Kirgisier auf ihrem aktuellen Output präsentieren! DISSECTION und EMPEROR in der gefühlten Mitte - das charakterisiert "Turan" nicht zuletzt wegen der vielen epischen Elemente ganz klar. Aber neben dem teils ein wenig selbstverliebten Hang zu ausgedehnten Instrumentalpassagen ist auch eine deutliche Tendenz zu aggressiven Elementen und der bewährten Spätneunziger-Symphonic-Sparte erkennbar, deren Mischung schließlich das Format erstellt, welches DARKESTRAH auf sehr hohem Level bedient.
Natürlich bedarf es einer Eingewöhnungsphase, nicht zuletzt wegen der gehörigen Spielzeit der sechs Stücke von "Turan", aber auch wegen der kleinen verspielten Details, die die Band in ihr Material eingebaut hat. Doch das mitreißende Moment ist stets auf Seiten der Band, die Dissonanzen schrecken nicht ab, und die infernalische Ausstrahlung, die trotz allem jederzeit gewahrt bleibt, setzt einem Album die Krone auf, welches nur im Hinblick auf die Herkunft der Akteure Exotenstatus genießt, in sich jedoch gefestigt und längst etabliert erscheint. Fans der genannten Gruppen kommen folgerichtig nicht umher, "Turan" einen gezielten Lauschangriff zu schenken und optimalerweise eines der insgesamt 1.000 Exemplare der neuen Scheibe abzugreifen.
Anspieltipps: One With The Grey Spirit, Bird Of Prey
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes