DARKING - Reborn
Mehr über Darking
- Genre:
- Heavy/Doom Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Underground Symphony Records
- Release:
- 18.04.2023
- Reborn (From Fire)
- Darking
- The Tower Of Babel
- A New Man
- I Believe (In What I See)
- Evil And I
- Broken Again
- Time To Rise
Neue alte Klänge aus der Toskana.
DARKING, aus dem toskanischen Piombino, war zuletzt vor gut acht Jahren in mancher Munde. Damals veröffentlichte die Band um DOMINE-Gründungsmitglied Agostino Carpo das zweite Album "Steal The Fire", das seinen Weg immerhin in unseren Soundcheck gefunden hat. Wenn auch eher wenig erfolgreich. So blieb die italienische Formation sicher nicht nur mir eher verborgen. Nun will es die Band allerdings doch noch einmal wissen und schickt mit "Reborn" ein überarbeitetes Klangkonzept über die Alpen.
Wo zuvor noch Sänger Mirko Miliani einige IRON MAIDEN-Vibes verbreitete, da wirkt nun mit Silvia Bientinesi eine gänzlich anders gelagerte Stimme. Kratzig und durchaus eigenwillig drückt die Dame, die bisher in der lokalen Blues-Rock-Szene aktiv war, der Musik einen ganz anderen Stempel auf. Dabei dürfte manchen entweder das mit starkem Akzent versehene Englisch oder die sehr theatralische Herangehensweise an die Intonation etwas aufstoßen. Auch ich brauchte einige Durchläufe, um mit der Darbietung klarzukommen. Wobei zum Glück auch die Kompositionen den neuen Umständen angepasst wurden. Statt teilweise durchaus schnellerem Heavy Metal mit Epikschlagseite, schlägt die ansonsten unveränderte Besetzung eine sehr klare Doom-Seite auf. So gibt es mit 'Reborn (From Fire)' und der anschließenden neuen Bandhymne zwei Neunminüter gleich zu Beginn, die zwar nicht vor sich hin schnarchen, aber doch deutlich dem langsameren Tempo zuzuordnen sind. Dabei sind es zum Glück gelungene Stücke geworden.
Im weiteren Verlauf geht es durchaus auch mal schneller zur Sache, wobei die neue Frontfrau nie der Metal-Walze überlassen wird, sondern geschickte Tempowechsel dafür sorgen, dass sie die Silben nicht überschlagen muss. Die zackigeren Parts sorgen dafür, dass Gitarrist Carpo sein Können etwas zur Schau stellen kann. Tatsächlich meine ich damit aber kein seelenloses Gegniedel, sondern eher manch interessant gestaltetes Lick, das im Ohr verweilen möchte.
Das neue DARKING-Werk wirkt wunderbar warm produziert, was dafür sorgt, dass auch die Bassläufe von Matteo Lupi zumeist schön zur Geltung kommen. Das sehr variantenreiche Schlagzeugspiel von Leonardo Freschi geht dagegen manchmal etwas unter, da hätte ich mir etwas mehr Kante gewünscht. Zudem fällt das Spannungsniveau bei einigen der sechs neuen Songs, die es auf eine Spielzeit von 54 Minuten bringen, etwas ab. Zum Beispiel läuft das hartrockende 'A New Man' bei mir als eher durchschnittliche Kost über die Ziellinie. Mit diesen leichten Schwächen lässt sich aber durchaus gut leben. Ingesamt haben wir es nämlich mit einem empfehlenswerten Album zu tun, das neben Kennern der Band auch neue Ohren ansprechen sollte.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Marius Luehring