DARKSIDE - Prayers In Doomsday
Mehr über Darkside
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Bubonic
- Sacrificed Parasites
- Anticizen One
- Prayers In Doomsday
- Born For War
- Cursed By The Dawn
- Crossfire
- The Apocalypse Bell
Brasilianische Thrash-Gewalt
Man hat bekanntlich schon viel im Musikgeschäft zur Kenntnis genommen. Dass jedoch eine 1991 gegründete Combo nun erst ihr zweites Album auf den Markt schmeißt, kommt auch mir eher selten unter die Augen. Dieses "Kunststück" ist den Brasilianern von DARKSIDE zuzuschreiben, die bislang außer ihrem Debüt "Eclipsed Soul" von 2004, einheimischen Gigs und vereinzelten Demos nichts Weltbewegendes von sich hören ließen. Und auch "Prayers In Doomsday" schrammt am Prädikat "Weltbewegend" vorbei, obgleich die knapp 34 Minuten ihres neuen Werkes durchaus nett anzuhören sind. Mit einer recht weiten Spannbreite, die von Thrash-Urgesteinen wie EXODUS, KREATOR, ANTHRAX und DEATH ANGEL über die NWoBHM-Legenden IRON MAIDEN, JUDAS PRIEST und SAXON beinah alles abdeckt, agieren die fünf Südamerikaner auf den acht Stücken recht vital und frisch.
Während die Vocals minimal an Herrn Hetfield angelehnt sind, erinnert der Instrumentalbereich durchaus an die Bay-Area, dem eine Prise England hinzugefügt wurde. Hier liegen uns Thrash-Riffs und überwiegend klassisches, abwechslungsreiches Material vor, an dem viele Traditionalisten ihre Freude haben werden. Bereits das eröffnende 'Bubonic' beginnt mit kräftigen Doublebass, einem tollen Groove und einer gewissen Prise Aggressivität, während die Abrissbirne 'Sacrificed Parasites' etwas für die Headbanger unter euch sein dürfte. In puncto Wucht und Druck kann man den Brasilianern definitiv keinen Vorwurf machen, holen sie doch alles für sie Menschenmögliche aus ihren Songs heraus. Weitere Leckerbissen für die Thrash-Metal-Fraktion sind das druckvolle Titelstück, das sehr verspielte und virtuose 'Born For War' sowie das abschließende 'The Apocalypse Bell', bei dem mich die Jungs ein wenig an ANVIL erinnern.
Nun, das Rad erfinden DARKSIDE zwar nicht neu, aber leckeres Ohrenfutter stellt das Quintett aus dem Land des Zuckerhutes definitiv vor. "Prayers In Doomsday" ist ein toller, achtteiliger Brocken, der Vielen eine Freude machen kann. So viel ist sicher. Doch in Zukunft muss die Band definitiv mehr veröffentlichen, sodass der neueste Happen nicht so schnell in Vergessenheit gerät.
Anspieltipps: Bubonic, Prayers In Doomsday, The Apocalypse Bell
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp