DARKTHRONE - F.O.A.D.
Mehr über Darkthrone
- Genre:
- Black 'n' Roll
- Label:
- Peaceville / SPV
- Release:
- 28.09.2007
- These Shores Are Damned
- Canadian Metal
- The Church Of Real Metal
- The Banners Of Old
- F.O.A.D.
- Splitkein Fever
- Raised On Rock
- Pervertor Of The 7 Gates
- Wisdom Of The Dead
DARKTHRONE haben ein neues Album und servieren damit eine Erkenntnis: Sie sind wirklich kein Black Metal mehr. Dafür aber Metal bis ins Maximum. Denn auf "F.O.A.D." huldigen sie nicht mehr dem Gehörnten, sondern schrammeln in Gedenken an solche Kultbands wie HELLHAMMER oder PILEDRIVER, aber auch an VENOM oder CELTIC FROST. Schon der ausgeschriebene Titel von "F.O.A.D." gibt die Richtung vor: Fuck off and die! 40 Minuten lang schwebt das Motto im Raum - und wird eingelöst.
Gerade der Titeltrack ist exemplarisch für die Scheibe: Ein schweres und doch verspieltes Riff, einfache Schlagzeugarbeit, eine Geschwindigkeit auf schnellem CELTIC FROST-Niveau, dazu die coole raue Stimme von Ted "Nocturno Culto" Skjellum. Der Sound klingt simpel, roh und erdig, die Gitarren weisen nach vorn - so leicht kann Metal sein. Fehlt nur noch ein Bier. Es ist diese Lässigkeit, die sich DARKTHRONE inzwischen erspielt haben und die die Band auch 20 Jahre nach ihrer Gründung noch glaubwürdig macht. Vergessen also solche Zeiten, in denen die Norweger mit ihrem Begriff des "Norsk Arisk Black Metal" die Szene spalteten - in Fans, die mit solcher Art von Rassismus ein Problem haben, und in solche Leute, denen völlig egal ist, was ihre geliebten Musiker an geistigem Dünnschiss absondern. Natürlich, Anhänger des "wahren" Black Metal werden mit der neuen DARKTHRONE-Scheibe nichts anfangen können; zu wenig böse und provokant, genau diese Vorwürfe werden sie erheben. Und sie werden schon brechen, wenn sie ins Booklet der Scheibe schauen, in dem Nocturno Culto und Gylve "Fenriz" Nagell vor norwegischen Landschaften in typischer Rock-'n'-Roll-Manier posen ...
Doch sollen sie es tun! Denn die Songs auf "F.O.A.D." sind einfach Reißer: Tracks wie 'Canadian Metal' oder das obergeile 'The Church Of Real Metal' kochen echte Rock-Gefühle durch und verwandeln sie in dreckiges Metal-Geschrammel inklusive keifender Stimmen. Andere Szenegrößen wie NIFELHEIM bekommen das genauso gut hin und werden dafür geliebt. DARKTHRONE spielen ebenfalls mit dem scheinbaren Rückschritt, mit der Besinnung auf die alten Metal-Tugenden. Insofern ist "F.O.A.D." natürlich weder originell oder innovativ. Aber diese Platte ist einfach verdammt auf den Punkt gespielt! Hier können sich Rocker auskotzen. Und selbst DARKTHRONE-Fans der ersten Stunde könnten zumindest eine Eigenschaft ihrer früheren Kultband wiederfinden: Fenriz und Noctuno Culto ist es immer noch völlig egal, was die Fans von ihnen erwarten oder denken. Das klingt beruhigend - und das ist dann doch irgendwie wieder Black Metal. Fuck off and die!
Anspieltipps: Gesamt(-Schrammel-)Kunstwerk
- Redakteur:
- Henri Kramer