DARKWELL - Metatron
Mehr über Darkwell
- Genre:
- Gothic Metal
- Label:
- Napalm
- Release:
- 29.11.2004
- Fate Prisoner
- Strange
- Metatron
- Crown Of Thorn
- The Machine
- Hope Unborn
- Nothingness
- Far Cry
- Last Glance
Etwas schwer machen es mir DARKWELL mit ihrem neusten Output "Metatron" schon. Nach zahlreichen Umbesetzungen am Frontmicro ist mit Stephanie Luzie nun hoffentlich eine dauerhafte Lösung des Gesangsproblems gefunden worden. Zumindest ist die neue Frau eine sehr wandelbare Lösung, kann sie doch wie eine Elfe zirpen und auch ordentlich powern. Es liegt also nicht an Stephanie, dass ich so schwer Zugang zu "Metatron" finde. Es liegt am wirklich sperrigen Songmaterial, das einige Durchgänge zum Hängenbleiben braucht. Und da manch einer diese Geduld nicht aufbringen wird, werden DARKWELL mit "Metatron" wahrscheinlich zweigeteilte Meinungen ernten.
Das eröffnende Zweiergespann 'Fate Prisoner' und 'Strange' schlägt schon mal gleich zu Beginn jedem Anhänger musikalischen Flusses die Tür vor der Schnauze zu. Komplexe Soundlandschaften und sehr gewöhnungsbedürftige Gesangslinien verhindern die sonst so im Genre verbreitete Eingängigkeit, die erst mit den folgenden 'Metatron' und 'Crown Of Thorn' eintreten will, wobei mir letztgenannter Track schon fast zu süßlich auf Sparflamme köchelt.
Das technoide 'The Machine' zieht mehr Rockseite auf und klingt dabei wie eine symphonische Version von FLOWING TEARS. Es folgt mit dem THE GATHERING-lastigen 'Hope Unborn' wiederum ein glasklarer Hit, der in einschlägigen Gothicbuden sauber abräumen wird. Tanzbar und kein bisschen bieder.
'Nothingness' beschwört eine Endzeitstimmung und überzeugt mit grimmigem Riffing, das aber von Frontfrau Stephanie ruhig hätte etwas gemeiner intoniert werden können. Denn teilweise will das Timbre der etatmäßigen Frontfee einfach nicht richtig auf das instrumentelle Fundament passen. Und wenn 'Far Cry' mit Doublebass zum Arschtritt ansetzt, fehlt es diesem Arschtritt am Druck der zwingenden Hooklines und Melodiebögen, die ums Verrecken nicht in vollem Glanze erstrahlen wollen. Daran ändert auch das abschließende atmosphärische 'Last Glance' nichts mehr. "Metatron" ist eine gute Gothic-Scheibe geworden, zu der man nur finden kann, wenn man einiges an Zeit und Geduld investiert. Eigentlich schade, da das instrumentelle Können absolut vorhanden ist und auch Sängerin Stephanie überzeugen kann. Trotzdem fehlen die zündenden Ideen. Vielleicht das nächste Mal.
Anspieltipps: Metatron, Crown Of Thorn, The Machine, Last Glance
- Redakteur:
- Alex Straka