DAVE SLAVE'S DOOMED AND DISGUSTING - Satan's Nightmare
Mehr über Dave Slave's Doomed And Disgusting
- Genre:
- Psycho Doom
- Label:
- Battlegod Productions / Twilight
- Release:
- 25.04.2005
- Chanting Souls
- Ceremonial Sacrifices
- Torture Chamber
- Sinister Sorcery
- The Devils Devil
- Murder In The Dark
- Unleash The Vampire
- Good Mourning
- God And Satan
- The Graveyard Song
- Horror Soundtracks
Gebt diesem Typen die in vielen Terry-Pratchett-Romanen erwähnten Froschpillen zur Beruhigung! Das ist echt mal wichtig! Denn Dave Slave, der sonst mit den göttlich irren SADISTIK EXECUTION eine wahnwitzige Death-Black-Orgie verbricht, dieser Australo-Typ hat nun sein eigenes Doom-Projekt: DAVE SLAVE'S DOOMED AND DISGUSTING heißt der schnucklige Name seiner Ein-Mann-"Band", "Satan's Nigthmare" das zweite reguläre Album. Die Scheibe klingt dabei in etwa so, als hätte jahrelanger Weinkonsum die Kollegen von TYPE O NEGATIVE zu sabbernden Volltrotteln werden lassen, die nun trotzdem noch mit Hilfe von LSD versuchen, ein neues Album aufzunehmen. Dies ist nicht abwertend gemeint, denn "Satan's Nightmare" funktioniert als Platte in anderen Kategorien als "gut" oder "schlecht". Es ist eher ein obsessiver Trip, ein Zickzack-Weg des Drogen-Doom, der hier akustisch zelebriert wird, der mit all seinen bekifften Schwingungen ins Ohr flattert und dort anfangs für große Verwirrung sorgt. Dave klingt dabei stimmlich, als hätte Peter Steele auf dem ersten CARNIVORE-Album einen Tennisball verschluckt; manchmal ist sein Organ aber auch einfach nur elektronisch verzerrt, keifende Beschwörungen murmelnd wie ein durchgeknallter Hexer kurz vor der Öffnung eines Dämonenportals. Die Musik dazu erinnert an einen milchigen Brei aus Gitarren, sanftes Keyboardpfeifen schleicht im Hintergrund umher. Assoziationen zu Horror-Großtaten von KING DIAMOND kommen auf, doch ist Dave abgedrehter drauf, manischer, finsterer, doooomer.
"Join Us", heißt es zwischendurch. "Satan" auch. Haben die christlichen Sittenwächter doch damals Recht gehabt, als sie vor den Botschaften des Metals warnte, die getarnt rückwärts abgespielt werden? Dave's Platte scheint die Theorie zu belegen, nur dass er die Nachrichten gleich richtig herum abspielt.
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Wohin soll diese Reise des unmelodischen Wahnsinns führen? Sollen wir alle so werden wie der Typ auf dem Plattencover, uns einen Knochen in den Mund stecken, ein Pentagramm in weiß auf die Stirn malen und dazu eine Art Schwimmbrille mit roten Gläsern tragen, während hinter uns irgendetwas brennt?
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Der Begriff "Doomed" erlebt völlig neue Bedeutungen. Ist es so, wenn das Gemüt durch einen geistigen Fleischwolf gedreht wird? Ist der langsame Lebensstil einer Schildkröte nur die Tarnung für den besten Psychotrip, den die Natur zu bieten hat?
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Schon am Anfang der Platte wispert eine Frau: "Give Me Your Soul". Wer das Angebot ablehnt, wird schreiend wegrennen, bibbernd in der Ecke sitzen und dabei beleidigt denken: "Was für ein Scheiß! Nie wieder." Doch wer sich darauf einlässt und seine Seele an DAVE SLAVE'S DOOMED AND DISGUSTING abtritt, der wird mit "Satan's Nightmare" einen der ungewöhnlichsten Doom-Soundtracks der letzten Jahre erleben.
Anspieltipps: Nicht möglich, Gesamtwerk ...
- Redakteur:
- Henri Kramer