DAVID BARRETT TRIO - David Barrett Trio
Mehr über David Barrett Trio
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Anamnesis (Just For Kicks)
- Release:
- 31.05.2013
- Dive
- Sonar
- Aftermath
- Anamnesis
- Hologram
- A Whisper To The Thunder
- Belmonte
- Disappearance
- Knot
- Hollowbody
- Great Eastern Sun
Instrumentalstafetten auf höchstem Niveau.
Es ist wohl verzeihlich, wenn einem der Name David Barrett nicht sofort etwas sagt. Wenn aber als Produzenten eines Album Alex Lifeson, Alan Parsons und Richard Chycki fungieren, muss man als Fan progressiver Gitarrenmusik hinhören. Diese illustre Runde war am Entstehungsprozess von "David Barrett Trio" (kurz: DB3) beteiligt und sorgt hoffentlich für viel Aufmerksamkeit bei dieser Veröffentlichung. Das vorliegende Album wird den großen Namen, mit denen hier jongliert wird, nämlich absolut gerecht. So viel sei als Fazit vorweggenommen, denn unmittelbar nach dem Ende des letzten Tracks verspüre ich den Wunsch, "DB3" wieder zu hören. Und wieder. Und wieder. Natürlich, weil sich komplexe Musik nicht direkt beim ersten Durchlauf erschließt, aber auch, weil es so viel Freude gemacht hat, sich von diesen Könnern verzaubern zu lassen.
Doch von vorne. Namensgeber und Bandleader ist besagter David Barrett, ein guter Freund Alex Lifesons. Auf dessen Initiative hin kam das DAVID BARETT TRIO als Studioprojekt überhaupt erst zustande. Als Gitarrist kann Barrett auf ebenso viel Studio- und Live-Erfahrung zurückblicken wie seine beiden Mitstreiter Jason Farrar (b.) und Sascha Tukatsch (dr.), was man den ausgereiften, aber nicht zu statischen Songs jederzeit anhört. Hier sind wahre Profis am Werk, die mit ihren Instrumenten ein kleines Feuerwerk abbrennen. Bis auf 'Belmonte' gibt es übrigens auch keinen Gesang, man kann sich voll und ganz auf die Instrumente konzentrieren.
Wo fange ich da bloß an? Die Herren musizieren sich durch so ziemlich alles, was man unter Progressive Rock fassen kann und was sich auf Gitarre, Mandoline, Bass und Schießbude so anstellen lässt. Dabei lassen sie den einzelnen Instrumenten viel Freiraum, lassen die Arrangements aber immer wieder in energiegeladenen Momenten kulminieren. Die Stücke haben eine Dynamik inne, wie man sie in der Rockmusik eigentlich eher selten hört. Das Spektrum reicht von hypnotischen Collagen ('Great Estern Sun') über den Viervierteltakt folternden Rocker 'Hologram' bis zu Sonnenschein-Nummern, bei denen die Spielfreude aus allen Schalllöchern quillt ('Drive'). Und immer wieder denke ich mir: Man, was ist das gut! Das instrumentale Handwerk ist spitzenklasse, Mix und Mastering bescheren dem HiFi-Nerd in mir andauernde Glücksgefühle und die Platte ist mit 40 Minuten Spielzeit gefühlt schneller vorbei, als ich "instrumentaler Progressive Rock" sagen kann. Ein absolutes Ausnahmealbum, für das der Begriff "Genre" viel zu kleinkariert ist.
Empfehlung: Antesten, in den Bann ziehen lassen, kaufen!
Anspieltipps: 'Hologram', 'Drive', 'Aftermath'
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Nils Macher