DAVID SHANKLE GROUP - Ashes To Ashes
Mehr über David Shankle Group
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Nuclear Blast / Magic Circle
- Release:
- 10.06.2003
- Ashes To Ashes
- A Raven At Midnight
- The Widow´s Grief
- The Widow´s Peak
- Calling All Heroes
- Curse Of The Pharao
- The Tolling Of The Bell
- Secrets
- Madness
- Back To Heaven
- Masquerade
- The Magic Of The Chords
- Voice Of Authority
Wenn jemand bei MANOWAR gespielt hat (1988 bis '95) und dann einige Jahre später unter seinem eigenen Namen eine Platte mit metaltypischem Titel und "Sword"-Cover veröffentlicht, dann fordert er geradezu Vergleiche zu seinen alten Brötchengebern heraus. Diese Messlatte und somit auch die Erwartungen liegen mit MANOWAR verdammt hoch, zumal dieser jemand David Shankle seinerzeit noch den Hit ‘Master Of The Wind‘ mitgeschrieben hat. Doch der Vergleich hinkt, da es sich hier keinesfalls um einen musikalischen MANOWAR-Aufguss handelt und dem Weltklasse-Sänger Eric Adams wohl niemand ernsthaft den Rang streitig machen kann.
David Shankle konnte seinen langjährigen Freund Trace Edward Zaber als erfahrenen Sänger für seine Band gewinnen, nachdem er sich nach seinem Klassik- und Jazz-Gitarrenstudium an der Roosevelt Music University in Chicago nicht mehr soviel auf seine Klampfenschüler, sondern mehr auf die eigene Musik konzentrieren wollte. Mit Trace hat er eine gute Wahl getroffen, da dieser über eine recht eigenständige Röhre verfügt, die in manchen eher seltenen Schreien etwas an den HEAVENS GATE-Fronter erinnert (‘Masquerade‘). Auch in den ruhigen balladeskeren Passagen weiß er zu überzeugen, wie z.B. in ‘The Widow´s Grief‘. Doch im direkten Vergleich zu Eric Adams hat er nicht dessen Volumen und singt an manchen Stellen noch zu gepresst. Auf instrumentaler Ebene sind sie dagegen MANOWAR fast überlegen, da David Shankle natürlich nur hochkalibrige Musiker um sich gescharrt hat. So überzeugen besonders die schnellen virtuosen Keyboard-Soli von Eddie "Shreddy" Betishou im Wechsel zu den gleichwertigen vom Bandleader (u.a. ‘Ashes To Ashes‘). So bekommt jeder Gitarrentechnikfreak eine Vollbedienung, ohne dass es zu überladen oder zu sologitarristenmäßig klingt, da die Fuddeleien fast immer schön im jeweiligen Song eingebaut sind; außer bei der Abschlussgitarrentechnikorgie ‘Voice Of Authority‘.
Auch wenn die Songs ziemlich straight gehalten sind und die Strophenbegleitungen meist aus Achtel- oder Sechzehntelanschlägen bzw. typischen Metal-Riffs bestehen, kommen MANOWAR-Vergleiche nur sehr selten auf. Das hängt daran dass die DAVID SHANKLE GROUP musikalisch verspielter und subtiler an die Sache herangeht, so dass man - auch damit mancher Refrain richtig hängen bleibt - mehrere Durchläufe braucht. Einen halb balladesken Hardrockhit im Stile alter SKID ROW haben sie auch im Gepäck mit ‘Calling All Heroes‘ und am Sound wurde nicht gespart. Dieser ist nämlich sehr druckvoll, allerdings nicht überproduziert.
DSG kann man als vollwertige Band und nicht nur als Projekt bezeichnen und diese verdient, dass man ihr mal beide Ohren leiht.
Anspieltipps: ‘Ashes To Ashes‘, ‘The Widow´s Peak‘, ‘Calling All Heroes‘, ‘The Magic Of The Chords‘
- Redakteur:
- Tilmann Ruby