DAY EVERYTHING BECAME NOTHING, THE - Le Mort
Mehr über Day Everything Became Nothing, The
- Genre:
- Grindcore
- Label:
- No Escape
- Release:
- 09.04.2003
- Revisionist
- Naked
- Subtext
- Horror
- Method
- Gravel
- Industry
- Blind
- Protect
- Mortem
Bei Namen wie FUCK YOU...I`M DEAD und BLOOD DUSTER schlagen die Herzen von Grindcore-Insidern im Regelfall direkt höher, und wenn sich Mitglieder dieser beiden Bands dann auch noch für ein gemeinsames Projekt zusammentun, ist ein O(h)rgamus vorprogammiert.
Die Erwartungen an das erste Lebenszeichen der THE DAY EVERYTHING BECAME NOTHING benannten Gruppe durften daher auch entsprechend hoch sein und, ich darf es vorweg nehmen, kein Anhänger der australischen Grind-Götter dürfte von "Le Mort" enttäuscht sein. Mit einem unheimlich tiefen Bass, einem fetten Groove und dem gutturalsten Gekotze, was mir in den letzten Monaten in den CD-Schacht gekommen ist, prügelt sich die Band hier durch ein halbstündiges Massaker, bolzt dabei aber keinesfalls mit monotoner Blastgeschwindigkeit voran, sondern konzentriert sich vermehrt auf stampfende Midtempo-Rhythmen, was alles in allem aber nicht weniger extrem klingt als der übliche Vollgas-Grind.
Klar, ab und zu wird das Tempo auch ordentlich angezogen, so zum Beispiel bei `Method´ oder dem von einzelnen Attacken untersetzten `Blind´, insgesamt regiert aber hier die mittlere Geschwindigkeit, zu der es sich im Falle von "Le Mort" wirklich exzellent bangen lässt. Nach dem penetranten Noise-Intro `Revisionist´ folgt hier ein Highlight dem nächsten, wobei meine persönlichen Vorlieben ganz klar bei den extrem groovigen Songs wie `Naked´, `Horror´ und `Industry´ liegen. Doch auch das wechselartige `Method´, bei dem die Vocals schon fast dem Rülpsen eines Elefanten gleichen, und das abschließend nochmal ordentlich arschtretende `Mortem´ haben es mir angetan und zählen zum Besten, was die australische Szene neben den Releases der beiden Stammbands BLOOD DUSTER und FUCK YOU...I`M DEAD bisher herausgebracht hat.
Einen großen Anteil am Gelingen dieses Unternehmens hat sicherlich der für Genreverhältnisse sehr fette Sound,der trotz der Dominanz des Basses auch genügend Freiraum für die anderen Instrumente lässt, eine Angewohnheit, die ich bei so vielen anderen Grindcorebands so oft vermisse. Nicht zuletzt deswegen ist diese Scheibe definitiv einen Hörtest wert und sollte gerade für diejenigen eine Offenbarung sein, die bisher vergeblich versucht haben, an die Platten von FUCK YOU...I`M DEAD heranzukommen, BLOOD DUSTER mit in ihr Morgengebet aufnehmen und von den letzten Releases solcher Bands wie MORTICIAN genauso enttäuscht sind wie ich. THE DAY EVERYTHING BECAME NOTHING ist hier ein absolut gleichwertiger, wenn nicht sogar besserer Ersatz.
Anspieltipps: Horror, Gravel, Blind
- Redakteur:
- Björn Backes