DAY TO REMEMBER, A - For Those Who Have Heart
Mehr über Day To Remember, A
- Genre:
- Punkrock/Hardcore/Metalcore
- Label:
- Victory/Soulfood
- Release:
- 16.02.2007
- Fast Forward To 2012
- Speak Of The Devil
- The Danger In Starting A Fire
- The Plot To Bomb The Panhandle
- Monument
- The Price We Pay
- Colder Than My Heart, If You Can Imagine
- Show 'Em The Ropes
- A Shot In The Dark
- Here's To The Past
- I Heard It's The Softest Thing Ever
- Start The Shooting
Victory haben sich zur Einordnung der Musik ihrer Schützlinge A DAY TO REMEMBER die gewagte Bezeichnung "Pop-Mosh" aus den Hirnwindungen gedrückt. Nett gemeint, wirkt allerdings mehr als abschreckend. Wer es irgendwie schafft, sich davon nicht umgehend vors nächste Auto treiben zu lassen, und mit dem Gedanken spielt, "For Those Who Have Heart" einen Testlauf zu gewähren, darf kein Purist oder Szene-Wächter sein. Denn genauso mutig wie die Kategorisierung des Labels ist letztlich auch die Ausrichtung der fünf Amis. Um Pop-Punk (mit Betonung auf "Pop"), ein bisschen Melo-Death-Metalcore und Hardcore, der oftmals HATEBREED auf den Fersen ist und von dicken Beatdowns über Gangshouts bis hin zu Solo-Gebell alles beinhaltet, zusammenzupanschen, braucht's Furcht- oder Ahnungslosigkeit - je nach Standpunkt. Das Quintett bringt es allerdings tatsächlich fertig, dass man für "Furchtlosigkeit" plädiert und das alles zu schätzen weiß.
Auch wenn die Hooks aufgrund von Jeremy McKinnons nicht wirklich tiefer Stimme mitunter schnullig sind (wo der Sänger das übellaunige Gebrüll herholt, bleibt unklar), werden all die Peinlichkeiten, mit denen Fast-Bands wie GOOD CHARLOTTE anstelle guter Tracks Platten verkaufen (Punk als Modegag, Pausenhof-Songwriting, Punk als Modegag), souverän vermieden. Die Jungs lassen es auch in den melodischen Momenten im Instrumentalbereich immer noch ausreichend krachen, die mächtige Produktion ist "Metal" und nicht "Vorschule", und die Nummern der Rasselbande (Drummer Alex Shelnutt sieht aus, als hätte er erst gestern ein zweistelliges Alter erreicht) haben schlichtweg Klasse.
Alle Songs hat man umgehend intus, ohne sich danach zu fühlen, als wäre man dazu gezwungen worden. Und Freude kommt sowohl bei überwiegend schnellem Zeug wie dem knackig-kurzen Punkrock/Hardcore-Hit-Opener 'Fast Forward To 2012', 'Here's To The Past' und 'Speak Of The Devil' als auch bei im Midtempo Angesiedeltem (das starke 'Monument') auf. In den meisten der anderen Fälle wechseln die Bubis geschickt zwischen den verschiedenen Geschwindigkeiten, was ebenfalls zu alles andere als ungefährlichen Krachern führt. Tödlich wird's dabei vor allem in 'The Plot To Bomb The Panhandle', 'A Shot In The Dark', 'Show 'Em The Ropes' und dem ironisch betitelten, weil mit den heftigsten Parts der gesamten Platte versehenen 'I Heard It's The Softest Thing Ever', die mit kriminellen Grooves angereichert sind, die es mit jeder grimmig guckenden Halftime-Drumbeat-Band aufnehmen können.
Auch nach weit über zwanzig Durchläufen, die mein Exemplar von "For Those Who Have Heart" längst hinter sich hat, kann ich keinen schlechten Song ausmachen, und mein Grinsen, wenn der zuckersüße Gesang von Geröhre abgelöst wird, ist auch noch nicht verschwunden. Zudem kann ich mir lebhaft vorstellen, wie einigen Hardcore-Szenepolizisten bei rausgeschrienen Textzeilen wie "I will never falter / I'll stand my ground" oder "Mark my words we're taking over the world" das Essen hochkommt. Und nicht nur aus diesem Grund ist der Dreher seine Kohle wert. Fans der erwähnten Stile oder von Truppen wie STORY OF THE YEAR, denen A DAY TO REMEMBER überlegen sind, sollten das gehört haben.
Anspieltipp: Fast Forward To 2012, The Plot To Bomb The Panhandle, Monument, I Heard It's The Softest Thing Ever
- Redakteur:
- Oliver Schneider