DAYS BETWEEN STATIONS - Perpetual Motion Machines (Minialbum)
Mehr über Days Between Stations
- Genre:
- Progressive Rock / Art Rock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Eigenpressung / Just For Kicks Music
- Release:
- 29.11.2024
- Waltz For The Dead
- Proof Of Life
- Seeds
- Unearth
- Intermission 4
- Stone Faces
- Paradigm Lost
- Ascend
- Being
Eine Zwischenmahlzeit?
Das in Los Angeles ansässige Duo DAYS BETWEEN STATIONS aus dem Gitarristen Sepand Samzadeh und dem Keyboarder Oscar Fuentes Bills gibt es schon seit etwa 20 Jahren, doch kommt es aktuell erst mit dem vierten Album "Perpetual Motion Machines" heraus. Diese mit etwa 34 Minuten recht kurz geratene Scheibe war "ursprünglich für einen Dokumentarfilm gedacht", wie es etwas vage in der Promoinformation heißt, und trägt auch den Untertitel "Music For A Film". Dementsprechend setzt sich das weitgehend instrumentale Album überwiegend aus eher skizzenhaften kurzen Tracks zusammen und enthält nur drei Stücke, deren Spieldauer vier Minuten überschreitet. Um die Verwirrung komplett zu machen, sind die einzelnen Stücke auf der CD in anderer Reihenfolge enthalten, als sie auf der Scheibe selbst und der Hülle angegeben sind. Nebenstehende Liste folgt der tatsächlich abgespielten Reihenfolge.
Insgesamt ist "Perpetual Motion Machines" ein recht ruhiges und entspanntes Album, das man eher dem Art Rock als dem Progressive Rock zuordnen kann. Die beiden Musiker haben die Scheibe in großen Teilen allein eingespielt, auch ihr langjähriger Begleiter Billy Sherwood (YES) war hier nicht mit von der Partie. Das Album ist tendenziell sparsam instrumentiert. Auf Schlaginstrumente wird bei etwa der Hälfte der Nummern verzichtet, ansonsten werden mehrfach - hörbar - synthetische Drums eingesetzt.
Das vom Akkordeon dominierte Intro 'Waltz For The Dead' endet abrupt. Im folgenden sind vereinzelt Streicherklänge, etwa bei 'Proof Of Life' und dem gekonnt arrangierten 'Seeds', und vermutlich synthetische Chöre zu hören. Was einen Rockhörer am meisten nerven dürfte, sind gelegentliche elektronische Sounds, am penetrantesten im hinteren Teil von 'Proof Of Life' und bei 'Intermission 4'. Musikalisch gehaltvoller sind die mutmaßlich von klassischer Musik inspirierten Stücke, die weitgehend vom Klavier getragen werden, wie 'Unearth', das sehr gelungene 'Ascend' und 'Stone Faces', das schließlich eine überraschende Volte schlägt. Das über sechsminütige 'Paradigm Lost' verfügt zwar über eine ansprechende Melodie, versandet aber durch elektronische Gimmicks und wirkt richtungslos. Das Album endet mit 'Being', dem einzigen Stück mit echtem Schlagzeug und Gesang, den die aus der Livebesetzung von PINK FLOYD bekannte Durga McBroom übernommen hat. Dieses weist eine interessante Dynamik auf, bestätigt jedoch letztlich den beschaulichen Charakter der CD.
Wer die wenigen, aber gehaltvollen Alben von DAYS BETWEEN STATIONS schätzen gelernt hat, den lässt "Perpetual Motion Machines" etwas ratlos zurück. Zu entsprechenden Bildern der Dokumentation mag die Musik passen, isoliert wirkt sie teilweise orientierungslos. Welche Rolle diese Scheibe im Werk der Band einnimmt, wird vermutlich erst das nächste Album klären.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Stefan Kayser