DAYS OF LOSS - Life Is Decay
Mehr über Days Of Loss
- Genre:
- (Melodic) Death/Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Terrasound Records
- Release:
- 11.12.2009
- Intro
- Unavoidable Obliteration
- Godlike Betrayal
- White Page
- Life Is Decay
- Nature's Revenge
- Immortal
- Live To Suffer
- Falling Down
- Steel March
- Faithless Roaming
Die Wiener liefern ein angenehm eigenständiges, melodisches Death/Thrash-Brett ab.
DAYS OF LOSS setzen angenehm freizügig auf kräftigen Metal mit ihrer herben Mischung aus Death-Thrash und melodischeren Todesblei-Liebäugeleien. Messerscharfe Riffs und vorbildliches Drumming katapultieren praktisch jeden Song an einem gewissen Punkt durchs Trommelfell ins Großhirn. Von kompromisslosen Blastbeat-Attacken zu zermalmenden Groovern und melodiösen Sägewerkeinlagen, die Lieder sind durchwegs stark und beweisen einen feinen Sinn für das Arrangieren der vorkommenden Zutaten. Alle Tracks sind relativ hurtig unterwegs (einzige Ausnahme: das felserne 'Immortal') und lassen kaum Verschnaufpausen zu. Ein Riff wird in den nächsten geschmettert ('Life To Suffer', 'Steel March', etc.) und der Fallout daraus trifft wiederum den Hörer in die Bauchgegend ohne dabei aber das werte Haupt unbehämmert außer Acht zu lassen. Das ist nicht nur in Sachen Headbangtauglichkeit gemeint, sondern lobt auch die Qualität der Riffs und Riffübergänge. DAYS OF LOSS steigen in dieser Hinsicht aus dem Einheitsbrei empor, der diese übervölkerte Genrenische plagt und füttern ihre Akkordkombinationen mit gesunder Relevanz und Seele ('Life Is Decay'), so garantieren es unter anderem groovige und melodiöse Hooks dem Hörer, die Lieder im Nachhinein noch auseinanderhalten zu können. Die vergleichbaren Bands oft eigene Belanglosigkeit und album-interne Songkopie bleibt hier praktisch gänzlich aus.
"Life Is Decay" macht den Anstoss mit einem schönen akustischen Intro, welches in das seinem Namen gerecht werdende 'Unavoidable Obliteration' überfließt, eine eingängige, aber drückend boshafte Portion Metal mit noch vergleichsweise wenigen melodischen Einflüssen. Jene machen sich weiter hinten im Album noch deutlicher bemerkbar ('Godlike Betrayal', 'Nature's Revenge', 'Faithless Roaming'). Versucht sich die Band in solchen farbenfroheren Künsten, dann wird neben der unvermeidbaren Gothenburg-esquen Marinierung auch die good old Epic-ness noch hochgeschraubt. 'Immortal' demonstriert dies vorbildlich mit seiner monumentalen, martialischen AMON AMARTH-Atmosphäre. Vergleichbar monolithisch-filmreif ist auch der Rausschmeißer 'Faithless Roaming', welcher seinen unaufhaltsamen Marsch zwar ab und an durch schnellere Tempowechsel unterbricht, sich aber ebenso gekonnt in die Gehörgänge fräst, dies nicht zuletzt wegen seinem regelmäßig wiederkehrenden merk-würdigen Gitarrenmotiv.
Zu guter Letzt bleibt noch der Gesang anzuschneiden. Als ein rundum passendes Zubehör zur übrigen Musik bewegt er sich im bekannten Melodeath-Territorium mit einigen brutaleren Anwandlungen. Nichts zu meckern hier, die Umsetzung ist kraftvoll, passend und unterstreicht die inhärente Wucht der Lieder.
DAYS OF LOSS haben mit "Life Is Decay" ein gar nicht mal so vergängliches Machwerk aus dem Studio entlassen. Als pures Metal-Album erfüllt es so ziemliche jegliche Bedingung: Genug Schmalz, genug Schweiß, genug Hirn, alles in wohl dosierten und balancierten Mengen vorhanden. Ein Kauftipp für Freunde starker thrashiger Death Metal-Riffs und dem melodischeren Ableben generell.
Anspieltipps: Life Is Decay, Immortal, Faithless Roaming, Godlike Betrayal
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Daniel Wimmer