DAZE OF JUNE - Heart Of Silver
Mehr über Daze Of June
- Genre:
- Metalcore / Alternative Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Prime Collective
- Release:
- 23.03.2018
- Two Suns
- Summit Fever
- June
- The Current
- It Stays
- One Wing Only
- Too Many Epiphanies
- Heart Of Silver
- Nibiru
- Shade
Solide, aber generische Alternative/Metalcore-Massenware
Man nehme New-School-Hardcore Marke STICK TO YOUR GUNS, gebe eine Prise ALTER BRIDGE-Alternative hinzu, schütte eine ordentliche Ladung aus der US-Radiorock-Packung darüber und verquicke die Mixtur mit verdächtig nahe am Verfallsdatum stehenden Metalcore-Riffs und -Breaks. Welche Band kommt dabei heraus? Wie wir wissen, deutlich mehr als eine. In Dänemark hat mit DAZE OF JUNE eine weitere Formation den Sprung ins längst nicht mehr kalte Wasser gewagt – denn aus kommerzieller Sicht kann mit genannter Herangehensweise ja nicht viel schief gehen, richtig?
Immerhin ist "Heart Of Silver", das Debütalbum der Skandinavier, für sich genommen ein recht ordentlicher, wenn auch ziemlich generischer Beitrag zur überfüllten Sparte zeitgemäßen Konsensmetals. Die Balance zwischen corigen Schreien und eingängigen Gesangspassagen stimmt; die Arbeit am Mic geht besonders beim souveränen, kraftvollen Klargesang über den Genredurchschnitt hinaus. Der Vierer hat des Weiteren ein gutes Gespür für den Kontrast zwischen aggressiven Mosh-Passagen (deren teils bemerkenswerte Härte leider in der allzu modernen Produktion verschütt geht) und nachdenklichen Stimmungen, wobei balladeske Nummern wie 'Shade' natürlich auch nicht fehlen dürfen. Der Titeltrack steht exemplarisch für die effiziente Arbeit der Truppe, 'June' dürfte mit der grenzwertig süßlichen Melodieführung wohl die Bandhymne darstellen, im Prinzip erfüllt aber jeder der zehn Tracks den Anspruch, den sich die Nordeuropäer gestellt haben und der offensichtlich darin liegt, ebenso groovig rockende wie emotional-ergreifende, zeitgemäße Ohrwürmer für die Massen zu schreiben. Und an dieser Stelle liegt, wen wundert's, auch einmal mehr der Hund begraben.
Trotz aller objektiv betrachtet souverän erledigter Aufgaben, besteht für eine so konventionell ausgerichtete Alternative-/Metalcore-Kapelle keine Chance, sich noch in irgendeiner Form von der Masse ihrer Kolleginnen und Kollegen abzusetzen. Wenn ich in den letzten Jahren nicht schon unzählige Combos dieser Spielart gehört hätte und die Konkurrenz nicht von A wie AMSTERDAM RED LIGHT DISTRICT über I wie I PREVAIL, M wie MISS MAY I, S wie STICK TO YOUR GUNS bis W wie WOVENWAR, qualitativ schwankend, aber klanglich häufig allzu verwechselbar schon bald alle Buchstaben des Alphabets abdeckte, wäre DAZE OF JUNE sicherlich eine Weile auf meiner Playliste gelandet. Anno 2018 kann mir eine ebenso ordentliche wie austauschbare Platte wie "Heart Of Silver" aber nicht mehr als ein Grundmaß an Anerkennung für zehn fehlerfreie Konsens-Metal-Kompositionen abringen.
Anspieltipps: Two Suns, Too Many Epiphanies, Heart Of Silver
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Timon Krause