DE PROFUNDIS - The Emptiness Within
Mehr über De Profundis
- Genre:
- Progressive Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Kolony Records
- Release:
- 11.05.2012
- From The Depths...
- Delirium
- Silent Gods
- This Wretched Plague
- Twisted Landscapes
- Release
- Dead Inside
- Parallel Existence
- Unbroken (A Morbid Embrace)
Auf den Spuren von OPETH, OZZY & AC/DC
Für die Voraussetzungen, unter denen DE PROFUNDIS ihr drittes Album aufzeichnen konnten, würde selbst so mancher renommierte Act locker über Leichen gehen. Die britischen Extrem-Progger durften sich in den Davout-Studios austoben, in denen bereits die ROLLING STONES, OZZY und AC/DC) gearbeitet haben und bekamen den Mix für "The Emptiness Within" von Ex-EMPEROR-Knöpfchendreher Tim Turan aufbereitet - nicht schlecht für eine Band, die in der hiesigen Szene bislang noch keine Spuren hinterlassen hat.
Musikalisch ist das Ganze dann auch recht aufwendig konzipiert; DE PROFUNDIS arbeiten auf ihrem aktuellen Werk nicht selten im Windschatten von OPETH, bleiben aber noch eine ganze Nummer melodiöser als die Herrschaften um Mikael Akerfeldt. Vor allem in den ersten Songs schwenkt die Band zwischen Harmonien und einigen extremen Passagen, stellenweise vergleichbar mit dem "Still Life"-Release der Schweden. Im Vergleich zu den vorangegangenen Platten haben sich allerdings die Extreme verschoben: Weniger Breaks, dezenter eingestreute aggressive Parts, kein klares Death-Metal-Riffing mehr, dafür vermehrt Experimente mit Clean-Sounds, speziell im Gesang. 'Silent Gods' und 'Dead Inside' unterstreichen den oben angeführten Vergleich dadurch maßgeblich, sind in ihrer Grundstimmung aber sicher noch etwas düsterer, alleine schon hervorgerufen durch die einzelnen, nahezu sakralen Chor-Passagen, mit denen das Quintett gehäuft arbeitet.
Was "The Emptiness Within" jedoch ebenfalls anhaftet, ist eine gewisse Unstetigkeit beim Songwriting. Gerade in den etwas ausführlicheren Instrumental-Parts scheint die band kein klares Ziel vor Augen zu haben und lässt sich zu oft von den Leads und ihrer sanften Atmosphäre treiben. DE PROFUNDIS lassen ein Stück weit ihre einstige Energie missen und widerstehen der Verführung epischer Klangstrukturen zu oft, als dass die raue Note ihrer Songs sich durchsetzen könnte. Dies ist stellenweise auch angenehm und gut so, auf die gesamte Distanz aber nicht ganz so befriedigend, weil ein kurzer Ausbruch, eine minimale Eruption einfach an manchen Stellen angebracht scheint.
Vom künstlerischen Wert her ist "The Emptiness Within" aber definitiv ein sehr gutes Album, atmosphärisch sowieso. Doch die Andeutung von Ecken und Kanten, die hier nur geringfügig umgesetzt wird, macht dem ganzen einen kleinen Strich durch die Rechnung - was aber nicht bedeutet, dass die ambitionierten Insulaner mit ihrem dritten Album keine Chance verdient hätten.
Anspieltipps: Silent Gods, Dead Inside
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes