DE/VISION - Two
Mehr über De/Vision
- Genre:
- Synthie-Pop
- Label:
- E-Wave Records / Drakkar
- Release:
- 01.10.2001
- All I Ever Do
- Silent Moan
- Drowning Soul
- Heroine
- Blindness
- Heart-Shaped Tumor
- State Of Mind
- Escape The World
- Uncaring Machine
- Lonely Day
DE/VISION - ich muss zugeben, dass mir diese Band bisher, trotz ihrer nun schon 13 Jahre andauernden Karriere, eher am Rande bekannt war. Dunkel hatte sich die Gleichung "DE/VISION = Electro-Sound für die Tanzfläche" in meinen Kopf eingeschlichen, umso mehr bin ich nun erstaunt, mit dem neuen Album "Two" ein reines Synthie-Pop-Werk in den Händen zu halten, das vor sanften Grooves und Melodien nur so stotzt. Entspannte Midtempo-Nummern (z.B. "All I Ever Do", "State Of Mind"), die durchaus auch im normalen Radioprogramm laufen könnten, wechseln sich mit leicht angekitschten Ausschweifungen ab ("Escape The World", "Lonely Day"), und der warme anschmiegsame Sound verbreitet eine wohlige Stimmung während der Konsumierung.
Könnte man auf den ersten Blick bzw. das erste Anhören den Eindruck gewinnen, ein komplett seichtes und relativ belangloses Album vor sich zu haben, so erschließt sich jedoch mit zunehmender Rotation von "Two" die Tiefe einiger ausgewählter Songs: "Heart-Shaped Tumor" beispielsweise weiß mit schwerelosen E-Klängen und Richtung melancholisch tendierendem Klavier- und Gesangseinsatz zu berühren, ebenso bedienen sich "Heroine" oder die Ballade "Drowning Soul" eher der nachdenklich-traurigen Emotionspalette. Und letztlich bewegen sich sogar doch nicht alle Tracks auf der radiotauglichen Schiene, was "Blindness" mit "angedüsterten" clubgeeigneten Beats oder das Gitarren aufweisende "Uncaring Machine" belegen.
Trotzdem: Es bleibt der Eindruck, dass man noch mehr aus "Two" hätte machen können.
"Die Songs sollten wieder etwas mehr ins Ohr gehen" - O-Ton Songwriter und Sänger Steffen zur musikalischen Gewandung der aktuellen Scheibe. Dieses Anliegen ist DE/VISION fast schon etwas zu gut gelungen, denn abgesehen von einer handvoll Ausnahmen ist "Two" schlussendlich betrachtet zu geradlinig und zu poppig geworden. Zum Relaxen nach Feierabend oder Ähnliches eignet sich die Musik zwar wirklich gut, aber großartige Höhenflüge, auch im Bezug auf die Fans der früheren DE/VISION, werden sich damit nicht bewerkstelligen lassen.
Anspieltipps: Drowning Soul, Heart-Shaped Tumor, Uncaring Machine
- Redakteur:
- Kathy Schütte