DEAD - Hardnaked But... Dead
Mehr über Dead
- Genre:
- Death Metal/ Grindcore
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- FDA Rekotz
- Release:
- 18.11.2011
- Cock a Hoop
- The Fineribber
- Liquor Store Goddess
- Tits
- Wall of Flush
- A Beer
- Short But Slim
- Possessed Soldiers of Luv
- Perfumes of Doom
- Hardnaked But DEAD
Jeder Schuss ein Treffer...
...und damit meine ich nicht nur das vorliegende Album "Hardnaked... But Dead" von DEAD aus Nürnberg, sondern beziehe mich allen voran auf die exzellenten Veröffentlichungen mit denen uns das Berliner Label FDA Rekotz in diesem Jahr beehrt hat. Mit den Schweden ENTRAILS hat man DAS Old-School Death Metal Album des Jahres veröffentlicht und mit GOREGAST bewiesen, dass Berlin kein Extreme Metal Niemandsland ist.
Und mit dem oben bereits erwähnten Longplayer setzt man diesen positiven Trend fort. Kenner der Franken wird dies allerdings nicht überraschen, denn bereits seit über 20 Jahren liefern die Urgesteine abwechslungsreichen Death Metal und Grindcore ab und sind für die deutsche Szene quasi unverzichtbar geworden.
Der akustische Einstieg gelingt. Nach einem (in der Szene üblichen) Horrorfilm-Intro, kracht der erste Track 'The Fineribber' aus den Boxen. Das Motto lautet hierbei: Midtempo statt Hochgeschwindigkeit. Viel Groove und haufenweise verrückte Gitarrenriffs. Ein Konzept, dass so gut klappt, dass man es auch konsequent weiterverfolgt. Warum auch nicht?
'Liquor Store Goddess' oder auch das rock'n'rollige 'Tits' machen jederzeit Spaß und langweilen zu keinem Zeitpunkt. Einerseits liegt das an gut gewählten Samples und an der Tatsache, dass man sich nicht zu Ernst nimmt. Da darf auch mal im Song gerülpst oder mit einem Bier angestoßen werden.
Apropos Bier, eines der stärksten Lieder der Platte hört auf den Namen 'A Beer' und animiert zum Saufen. Auch wenn das einleitende Sample erklärt was besser daran ist, bekifft zu sein, überwiegt doch der alkoholisierte R'n'R, der sich mit fiesem Old-School Deathgrind zu einer munteren Abrissbirne auswächst.
Auch 'Short But Slim' geht bewusst in eine ähnliche Richtung und spielt mit dem infantilen Thematisieren von Phallussymbol. Das ist vielleicht nicht jedermanns Humor, musikalisch allerdings bleibt man aber auf Kurs.
Schneller wird es dann noch mal und mit 'Possessed By Soilders Of Luv'. Der Titel entfesselt streckenweise die brutale Urgewalt des Grindcore, die einen wunderbaren Kontrast zum poppigen Latino-Outro bildet.
Das glatte Gegenteil ist das 'Perfumes Of Doom', das passend zum Namen etwas langsamer zur Sache geht und sich etwas beim Sludge bedient. Eine gute Verschnaufpause bevor man sich dem Titeltrack und Schlusspunkt in Personalunion nährt, der wiederum räudig und dreckig die bereits genannten Stärken der Platte rezitiert und innerhalb von sechs Minuten eindeutig auf den Punkt bringt. Verschiedenste schrille Ansätze werden hier noch einmal final dargeboten und entlassen den Hörer mit einem guten Gefühl in den Feierabend.
Insgesamt ist "Hardnaked... But Dead" eine wunderbare Ansammlung obskurer Death-Metal- und Grindcore-Nummern, die jedem Fan von zum Beispiel PUNGENT STENCH das Höschen ganz feucht machen werden. Infantiler Humor findet hier nämlich ebenso viel Eingang wie perverse und plakative Thematiken, die im Grindcore einfach dazugehören und bei den Mitbegründern des Porngrinds auch ausdrücklich erwünscht sind. Musikalisch lässt man sich währenddessen alle Türen offen und wechselt gerne zwischen Death Metal, Porngrind, Crustpunk und sogar Sludge hin und her.
Oder kurz: Knorke Band, knorkes Album und knorkes Label. Weiter so, FDA Rekotz!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Adrian Wagner