DEADSYSTEM - As I Fade
Mehr über DeadSystem
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Julezz & Julezz Entertainment
- Release:
- 20.07.2013
- King Of Red
- As I Fade
- Inside The Storm
- The Glorious Nightmare
- Affliction
- Sickening
- Her Lullaby
- Come To Life
- Undone
- Tranquillity
- Haven
- Snow White
- Closing Chapter
Melodischer Death Metal mit der nötigen Portion Wums.
Wie das Tor zu einem Elektroalbum klingen die ersten Takte des neuen Longplayers von DEADSYSTEM. Die fünfköpfige Truppe aus dem rheinland-pfälzischen Lingenfeld legt mit "As I Fade" nach ihrem Debüt im Jahre 2010 nunmehr ihr zweites Album vor. Und schon beim ersten Hördurchgang wird schnell deutlich, dass die anfängliche Elektroattitüde ein Trugschluss ist.
Mit deftigem, aber gleichwohl melodiösem Death Metal haben wir es hier zu tun. Die immer wiederkehrenden unterschwelligen elektronischen Klangspielereien bereichern die Kompositionen als modernes Element. Bei einigen Sequenzen fühle ich mich an die Musik von DARK TRANQUILLITY erinnert. Aber die Songs der Rheinland-Pfälzer sind keinesfalls schlichte Anlehnungen an bestehende Genregrößen. Vielmehr präsentiert die Band dreizehn souveräne Titel, die dynamisch daherkommen und zugleich eine große Variabilität aufweisen. Druckvoll krachende Passagen wechseln sich mit gefühlvoll empathischen Linien ab. Den Vocals von Sänger Oliver Cox gelingt es, mitzureißen, ja, Kräfte freizusetzen, die Beine zum Zucken zu bringen. Beim Hörer Emotionen freizusetzen und Ventile zu öffnen, das macht für mich eine gute Metalscheibe aus. "As I Fade" hat das Zeug dazu, diese Effekte auszulösen.
Gleich der Opener 'King Of Red' mit seinem hastig-aufgeregten Tempo und dem schrillen Gesang schreckt auf und erhöht den Herzschlag. Der Titelsong 'As I Fade' schließt sich nahtlos an, erweist sich dann streckenweise als etwas gemächlichere Nummer, die aber immer noch das kraftvolle Wirken in den Mittelpunkt stellt. Das Programm setzt sich mit einer Reihe von Knüppelsongs a la 'The Glorious Nightmare' fort, bevor 'Her Lullaby' zeigt, dass es auch anders geht. Wie der Titel des Schlummerliedes schon nahelegt, beginnt der Track mit sanften Gitarrentönen und ebensolchem Gesang, bevor sich die Komposition nach der Hälfte jedoch wieder dreht und eher alptraumhaft zu Ende geht.
Einen zweiten Anlauf balladesken Getragenseins unternehmen die Musiker mit dem schwermütigen Instrumentalstück 'Tranquillity', das eine stimmungsvolle Hinleitung zu dem sich anschließenden 'Haven' darstellt, einem Song, der es vermag, einen aufgekratzten Refrain der getragenen Strophe gegenüberzustellen. Diese Gegensätzlichkeit verbindet sich mit einer eindringlichen Melodie, die für Wiedererkennungseffekt sorgt. Mit 'Closing Chapter', einem weiteren Instrumentalstück, findet die Scheibe dann in Track 13 tatsächlich einen friedlichen Abschluss, der nach den vorangegangenen Knüppelstücken nahezu sphärisch ins Nichts entführt.
Ich resümiere, hier liegt ein sehr gelungenes, auch produktionstechnisch ansprechendes Album vor, das den Freunden des melodischen Death Metals gefallen dürfte.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Erika Becker