DEAD GUITARS - Flags
Mehr über Dead Guitars
- Genre:
- Indie
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Neo/Sony
- Release:
- 05.06.2009
- Pristine
- Watercolours
- Isolation
- Blue
- Goodbye Wildlife
- Raise Your Flags
- Slowdown
- Sacre Coeur
- Miss America
- On A Trip To Elsewhere
- Silver Cross River
- Lazy Moon
- Goodbye Wildlife (Trashmix by Ralphonzo66)
- Isolation (Remix by Ralphonzo66)
Elegie, Indie Rock und eine gute Portion Pathos - vor allem aber mehr als tote Gitarren!
Schwere Kost - ja, das ist es definitiv, was die Mannen der DEAD GUITARS auf ihrem Full-Length-Zweitling aufbieten, gepaart mit einer gesalzenen Portion Melancholie, elegischen Wave-Melodien und introvertierten Gesangslinien. Mehr gibt es zunächst einmal nicht zu sagen, abgesehen von der Tatsache, dass die Band ihre Epik derartig pompös inszeniert, dass es gelegentlich schon eine Spur zu pathetisch auf den Hörer wirkt. Ein echtes Problem, wie sich mit der Zeit herauskristallisiert...
"Flags", der aktuelle Silberling beginnt allerdings recht viel versprechend. Eine ausladend bemühte, sehr epische Melodie trägt den relaxten Opener 'Pristine' heran, bevor der Spannungsbogen dann im enorm melancholischen 'Watercolours' den Maximalwert erreicht. Doch je tiefer man in die Materie eindringt, desto mehr Anstrengung ist auch aufzuwenden, um nicht völlig in der gelegentlich recht monotonen Soundkulisse der DEAD GUITARS zu versinken. Gerade im weiteren Verlauf versteckt sich die Band immer weiter hinter den verträumten Klangflächen, schafft es dabei aber nur relativ selten, den einzelnen Songs mit kleinen Breaks oder kurzen, erfrischenden Ideen die entscheidenden Impulse zu verleihen. Besonders in der Albummitte folgen einige Geduldsproben, die sich in iher Intensität deutlich an der jeweiligen Songdistanz orientieren. Nummern wie 'Sacre Coeur' und 'Miss America' beispielsweise kommen überhaupt nicht mehr auf den Punkt, und auch 'On A Trip To Elsewhere' verliert seine entspannende Wirkung infolge der aufdringlichen Elegie, die von den Musikern heraufbeschworen wird.
An sich ist diese Entwicklung zu bedauern, da die DEAD GUITARS definitiv wissen, wir man spannungsvoll arrangiert und anspruchsvoll komponiert. Die Parallelen zu Bands wie THE MISSION sind hier stellenweise auch qualitativer Natur, würden aber noch besser zur Geltung kommen, hätte sich die Band auf etwas kompaktere Nummern eingestellt. Wayne Hussey, Mark G. Thwaite und Richie Vernon (allesamt Mitglieder der britischen Goth/Wave-Rocker) haben sich davon aber nicht beeindrucken lassen und sich dennoch mit mehreren Gastbeiträgen verewigt, was "Flags" auch sicher aufwertet. Und trotzdem: Die zweite Scheibe der Gitarrenmörder fußt einfach auf zu vielen langweiligen Zwischensequenzen, um durch die Bank überzeugen zu können. Schade um das Potenzial dieser erfahrenen Musiker...
Anspieltipps: Pristine, Raise Your Flags
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes