DEAD ICARUS - Ad Infernum
Mehr über Dead Icarus
- Genre:
- Metalcore / Modern Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- MNRK Music
- Release:
- 13.03.2024
- Sellout
- The Vultures Circle
- So I Set Myself On Fire
- Ad Infernum
- Yesterday Don't Mean Shit (PANTERA-Cover)
Starkers Comeback für den ehemaligen ATREYU-Fronter.
Hinter dem Namen DEAD ICARUS verbirgt sich Alex Varkatzas, den ihr vielleicht noch als Frontmann von ATREYU kennt. Gemeinsam mit seinen Kollegen feierte Alex gerade in den frühen Zweitausendern massive Erfolge und gehörte gemeinsam mit LAMB OF GOD und AVENGED SEVENFOLD zur aufkeimenden Welle des modernen amerikansichen Metals und Metalcores. Seit 2020 gehen ATREYU und Mr. Varkatzas nun allerdings getrennte Wege, was den Amerikaner aber nicht davon abhalten kann, weiterhin harte Musik zu machen. Bereits 2023 erschien dabei mit 'Sellout' die erste Single dieses neuen Projektes und die Debüt-EP "Ad Infernum", die übrigens nur digital erhältlich sein wird, beschließt nun den ersten Single-Zyklus von DEAD ICARUS.
Musikalisch gib es dabei in den fünf zum Teil bereits bekannten Kompositionen natürlich wuchtigen, groovigen und sehr modernen Metal amerikanischer Prägung, der tatsächlich wohl auch in den Hochzeiten der New Wave of American Heavy Metal für einige aufgesperrte Ohren gesorgt hätte. Getragen werden Tracks wie der Opener 'Sellout' natürlich von Alex unverwechselbarer Stimme, die von fiesen Shouts über mächtige Growls bis hin zu herben Klargesängen alle Facetten abdecken kann. Aber auch seine Mitstreiter an den Instrumenten, die namentlich aus Gabe Mangold (Gitarre, Bass) und Brandon Zackey (Schlagzeug) bestehen, machen eine hervorragende Figur und sorgen dafür, dass der Frontmann ein knallendes musikalisches Fundament vorgesetzt bekommt, auf dem er sich blendend austoben kann. Da beide allerdings nur mit viel Recherchearbeit gefunden werden können und im offiziellen Pressematerial nicht groß genannt werden, scheint Alex DEAD ICARUS insgesamt eher als Solo-Projekt mit potenziell wechselnder Besetzung zu betrachten.
Stören sollte dieser Umstand allerdings niemanden, denn musikalisch sind Tracks wie 'Sellout' oder 'So I Set Myself On Fire' solide Metalcore-Kracher, die durchaus auch ATREYU-Anhänger begeistern könnten. 'Ad Infernum' hat sogar ein paar Nu-Metal-Untertöne, was mir als altem Anhänger selbiger Metalschule natürlich besonders gut gefällt. Die mit Abstand zwingendste Hookline hat aber mit Sicherheit 'The Vultures Circle', das für mich das größte Hit-Potential auf der Debüt-Kurzrille mitbringt und vor allem auch mit einem unerwarteten Songaufbau punktet. Auf das PANTERA-Cover 'Yesterday Don't Mean Shit' hätte ich dagegen allerdings verzichten können, denn gegen die Originalversion kommt diese Neuinterpretation zumindest in meinen Ohren überhaupt nicht an.
Trotzdem stehen am Ende auf der Habenseite vier wirklich starke, kompakte und toll produzierte Core-Brocken, mit denen Genre-Fans mit Sicherheit ihren Spaß haben werden. Ob DEAD ICARUS auch den Atem für einen Volltreffer auf Albumlänge hat, wird die Zukunft zeigen müssen, doch als Versprechen für selbige und Appetizer für kommende Taten ist diese Kurzrille schon einmal hervorragend geeignet.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs