DEAD IN THE WATER - Echoes ... In The Ruins
Mehr über Dead In The Water
- Genre:
- Death Doom
- Label:
- Firebox
- Release:
- 07.05.2007
- The Silent Will Carry On
- Darken The Skies
- ...
- In Disguises
- Emptiness Inside
- Burden
Es ist die völlig falsche Jahreszeit für eine Platte wie "Echoes ... In The Ruins". Aber man kann sich ja auch im T-Shirt und bei aufkommendem Sonnenschein mies fühlen. Und im Zweifelsfall geht man einfach nach Hause und zieht die Vorhänge zu. DEAD IN THE WATER klingen genauso lebensfroh und spritzig, wie es der Bandname verspricht. Die Jungs machen Trauermarsch-Doom und würden es zu schätzen wissen, wenn der ganze Mist ein baldiges Ende finden und der Deckel endgültig draufgemacht würde. Nix mehr hören, nix mehr sehen. Hoffnung gibt es auf dem Erstling der Finnen-Finsterlinge nicht, Licht auch nicht, und wenn man regungslos in irgendeinem Teich schwimmt, hat man tatsächlich die perfekten Rahmenbedingungen geschaffen, um ihn sich anzuhören.
Anders als diverse Funeral-Doom-Suizidgefährdete transportiert das Quintett seine Todessehnsucht in etwas schnelleren Songvehikeln. Trotzdem ist höchste Vorsicht geboten. Denn wer seine Haxen keine zwei Minuten stillhalten kann, wird beim Anhören der Scheibe immer noch ohne größere Schwierigkeiten wahnsinnig werden. Vermutlich reicht dafür auch schon der elfminütige Opener 'The Silent Will Carry On', der mit einer düsteren Pianopassage beginnt und danach schweren Riffs und Schrittes auf die tiefe, tiefe Schlucht zusteuert. Dass es im Schlurf-Genre nicht ausreicht, einfach nur so langsam zu spielen, wie es eben geht, haben DEAD IN THE WATER begriffen. Genau wie der, ähem, Anheizer haben auch die anderen Nummern Dynamik. Gleichförmiges, desinteressiertes, in die eigene schlechte Laune verliebtes Geleier bleibt außen vor, die Kompositionen haben Zug und biegen immer rechtzeitig ab, so dass der Hörer aufmerksam bleibt. Auch die Vocals tragen ihr Scherflein zum Reiz der Chose bei. Überwiegend herrscht heiseres Gekrächze vor, das auch gut zu 'nem schwarzmetallischen Kalkleistenhaufen aus dem Nadelwald des Vertrauens passen würde. Zu Beginn mag das vielleicht nicht so recht mit dem tristen Songmaterial harmonieren, hat man sich aber erst mal daran gewöhnt, macht dieser Kontrast durchaus den beklemmenden Charme der Platte aus.
DEAD IN THE WATER stellen mit ihrem Debüt nichts Sensationelles auf die Beine (was im Death-Doom-Genre ohnehin nicht mehr möglich ist). Aber wie eigentlich alle Bands auf dem Firebox-Unterlabel Firedoom haben auch diese gepeinigten Finnen ihre Qualitäten, so dass die Depri-Gemeinde die noch verbliebenen Kraftreserven mobilisieren könnte, um "Echoes ... In The Ruins" irgendwo auf Tauglichkeit abzuklopfen.
Anspieltipps: The Silent Will Carry On, Emptiness Inside
- Redakteur:
- Oliver Schneider