DEAD LETTER CIRCUS - Dead Letter Circus
Mehr über Dead Letter Circus
- Genre:
- Progressive Alternative Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- BMG (Warner)
- Release:
- 21.09.2018
- The Armour You Own
- The Real You
- Change
- Running Out Of Time
- We Own The Light
- Heartline
- Ladders For Leaders
- Trade Places
- Say It Won't Be Long
- Home
Wieder einmal makellos.
Auf den Tag genau acht Jahre ist es her, dass das zuvor digital geteste erste Album von DEAD LETTER CIRCUS, "This Is The Warning", bei mir physisch aufschlug. Seit diesem Tag sind die Australier ein absoluter Dauergast in meiner Rotation. Die bisherigen drei Alben, drei EPs und die Akustik-Kompilation "The Endless Mile" liefen alle überaus regelmäßig, was die in meinen Ohren extrem hohe Qualitätsdichte nur unterstreicht. Die Erwartung an das mittlerweile vierte Album sind also entsprechend hoch.
Bereits beim ersten Spin war klar, dass die Band sich und ihren Sound gefunden hat. Dass das Werk unbetitelt ist, hatte ich als Hinweis auf eine Art Neuanfang oder Stilwechsel interpretiert, doch davon kann kaum eine Rede sein. Im Gegenteil, die etwas locker-luftigeren Gitarrensounds von "Aesthesis" sind wieder Geschichte. Stattdessen türmt sich gerade bei den sechs Saiten eine echter Soundwall vor einem auf. Der Hall auf der Gitarre verstärkt dieses Gefühl nur noch. Das könnte total anstrengend sein, wenn darüber nicht Kim Benzie mit seiner Heliumstimme Zaubermelodien singen würde und wenn die abwechslungsreiche, natürliche Rhythmusarbeit nicht einen erstaunlichen Kontrast bieten würde.
Und obwohl die zehn Songs auf "Dead Letter Circus" alle auf Anhieb ziemlich ins Ohr gehen, ist die Musik eben doch alles andere als glatt oder platt. Nein, die Nummern offerieren mit jedem weiteren Durchlauf mehr Details und Tiefe. Wo am Anfang vor allem die Singles 'The Armour You Own' und 'Running Out Of Time' hervorstechen, werden diese im Laufe der Zeit von immer anderen Songs in der Dauerschleife abgelöst. Mal ist es die kurze Pause im Refrain von 'Change', die mich erfasst, dann der wohl sehr persönliche Text im fantastischen Finale 'Home', der Drive von 'Say It Won't Be Long' oder das verhältnismäßige balladeske 'Ladders For Leaders'.
Letztlich ist es die wie immer hervorragend gelungene Symbiose aus modernen Sounds, leichtfüßiger Eingängigkeit und subtil-anspruchsvollem Songwriting, das mich auch auf "Dead Letter Circus" wieder total in seinen Bann zieht und unterstreicht, warum es die Jungs aus Brisbane im Eiltempo geschafft haben, im Kreis der Lieblingsbands aufgenommen zu werden. Gratulation dazu.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk