DEAD LETTER CIRCUS - The Catalyst Fire
Mehr über Dead Letter Circus
- Genre:
- Progressive Alternative Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Rykodisc (Warner)
- Release:
- 04.10.2013
- The Cure
- Alone Awake
- Burning Man
- Lodestar
- I Am
- Say Your Prayers
- The Veil
- Insiders
- Lost Without Leaders
- Stand Apart
- Kachina
Das lang erwartete Zweitwerk
Als vor drei Jahren das grandiose Debüt "This Is The Warning" der Australier DEAD LETTER CIRCUS erschien, hat das in den Freundeskreisen des australischen Alternative Prog wie eine Bombe eingeschlagen. Der dichte Breitwandsound machte jeden Spin zu einer neuen Entdeckungsreise, die von Reiseführer Kim Benzie mit herausragenden Vokalvorträgen veredelt wurde. Entsprechend hoch war die Vorfreude als "The Catalyst Fire" endlich seinen Jungfernflug hinlegen durfte.
Seitdem sind einige Wochen und viele neue Reisen, neue Eindrücke und eine finale aber nicht besonders überraschende Erkenntnis hinzugekommen: "The Catalyst Fire" schafft es nahtlos an das Vorgängermodell anzuschließen und erweitert es um einige neue Facetten, die den Zirkus noch einzigartiger erscheinen lassen als bislang.
Als allererstes fällt auf, dass es keine offensichtlichen Hits wie 'Big' oder 'One Step' gibt. Das liegt vor allem daran, dass der Sound noch dichter gewoben, noch ausladender ist und die Gesangsmelodien darin weniger dominant zum Vorschein kommen. Erst nach einigen Vollumdrehungen werfen Songs wie das vorab veröffentlichte 'Lodestar' oder das eröffnende 'The Cure' ihre Enterhaken in den Lauschlappen aus und setzen sich dort mit beinahe penetranter Vehemenz fest.
Dazu kommt, dass die Dynamik trotz dicken Soundteppichs nicht wirklich leidet. 'I Am' ist so ein Song, der auch seine leisen Momente hat, in denen die Zirkusakrobaten sich ein wenig ausruhen dürfen und man nicht von der so massiven Wand erdrückt wird. Das gibt nicht nur den Songs, sondern auch dem Hörer ein wenig Luft zum Atmen. Darüberhinaus wird auch das Tempo dieses Mal mehr variiert. 'Stand Apart' gibt für die Genre- und Bandverhältnisse sogar Vollgas und kommt schon nach unter drei Minuten ins Ziel, während das abschließende 'Kachina' durchaus balladeske Töne anschlägt.
Was aber das eigentlich Faszinierende an DEAD LETTER CIRCUS ist, ist das grandiose Zusammenspiel zwischen der enorm vielseitigen, abwechslungsreichen Gitarrenarbeit von Bob Maric und der in luftigen Höhen schwebenden Stimme von Benzie. Da wird vereint, was an manchen Stellen unvereinbar klingt und das alles mit großer Selbstverständichkeit.
Ihr seht schon, meine Begeisterung ist erneut sehr groß und neben KARNIVOOL ist DEAD LETTER CIRCUS derzeit das Maß aller Dinge in Sachen australischem Alternative Prog. Man kann also nur hoffen, dass die kurze Tour im Oktober und der Auftritt beim Euroblast-Festival dafür gesorgt haben, dass die Truppe auch hierzulande mehr als nur ein Bein auf die Erde bekommt und die Scheiben im gut sortierten Fachgeschäft zu akzeptablen Preisen zu erhalten sind, statt sie teuer aus den USA oder Australien ordern zu müssen. Bis es so weit ist, sollten euch aber eBay, Amazon und Co. helfen können.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk