DEAD MAN - Euphoria
Mehr über Dead Man
- Genre:
- Psychedelic Rock/Folk
- Label:
- Crusher/Just For Kicks
- Release:
- 28.03.2008
- Today
- High Or Low
- Footsteps
- I Must Be Blind
- From A Window
- Light Vast Corridors
- The Wheel
- Rest In Peace
- A Pinch Of Salt
- Euphoria
- July
Für die Freunde nostalgischer, beruhigend wirkender Klänge gibt es interessantes Ohrenfutter aus dem Hause DEAD MAN. Die vierköpfige Band aus Örebro in Schweden spielt tief in den Siebzigern verwurzelten Psychedelic Rock, kombiniert diesen mit Pop- und reichhaltigen Folk-Elementen, und fertig ist die Chose.
Der Einstieg mit dem Opener 'Today' gestaltet sich zunächst einmal echt drogengeschwängert. Psychedelische, warme Gitarrenklänge und sanfter Gesang prägen dieses Stück, bis dann in der Mitte Hammond-Tupfer, Congas und eine E-Gitarre für etwas Fahrt sorgen. Zumindest kurz. 'High Or Low' klingt dagegen schon wesentlich bluesiger und wird von akzentuiert gespielten, flotten Akustikgitarren geprägt. Auch die elektrische Gitarre darf hier aufheulen. Sänger und Gitarrist Kristoffer Sjödahl durchbricht an dieser Stelle seinen üblichen Beinahe-Flüstergesang, und er agiert etwas kraftvoller am Mikro. Dem Zuhörer sollte eines deutlich werden: DEAD MAN versuchen nicht, wie eine Retro-Combo zu klingen, nein, sie SIND retro. Beim sehr ruhigen Stück 'Footsteps', das wirklich gelungen ist, kommen eine Violine und auch eine Flöte zum Einsatz. Angenehm aus der Reihe tanzt das kurze 'Light Vast Corridors', das bei aller Akustikgitarren-Verliebtheit recht deutliche Anklänge an die guten alten Psychedelic-Hardrocker HAWKWIND aufweist - vor allem wegen der wabernden Orgeln.
So originell und authentisch die Musik von DEAD MAN auf Konserve auch phasenweise wirkt, als Hard-'n'-Heavy-Fan vermisse ich persönlich prägnante Gitarrenriffs und die Härte, die andere Genrevertreter der Siebziger mit ihrer Musik freisetzen, wie DEEP PURPLE, HAWKWIND, LED ZEPPELIN oder URIAH HEEP. Dieser Mangel kann leider auch nicht durch die an und für sich gelungenen Kompositionen hinreichend kompensiert werden. "Euphoria" ist mit seinen dominanten Akustikgitarren-Klängen ein nettes Album für einen ruhigen Sofa-Abend bei einem Glas gehaltvollen Rotweins. Mitreißen kann "Euphoria" jedoch in seiner Gesamtheit nicht, denn dafür klingt diese Veröffentlichung einfach zu zahm. Wer eine nostalgisch klingende Band sucht, die trotz diverser psychedelischer Einschübe dennoch Feuer hat, dem sei an dieser Stelle der letzte Release von WITCHCRAFT namens "The Alchemist" empfohlen. Wer es gerne etwas ruhiger mag, der ist mit "Euphoria" nicht schlecht beraten, zumal DEAD MAN schon ihr eigenes Süppchen kochen.
Anspieltipps: Light Vast Corridors, Footsteps, High Or Low
- Redakteur:
- Martin Loga