DEAD MEN'S DINER - DMD2: Die Rückkehr der Hopfenhelden
Mehr über Dead Men's Diner
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Eigenproduktion / Eigenvertrieb
- Release:
- 19.05.2025
- Slaves To The Sharks
- Collateral Damage
- Nuclear Holocaust
- Masters Of Booze
Teils richtig starker Thrash Metal mit teils ziemlich klischeebeladener Lyrik.
Ich bin ehrlich, angesichts eines Bandnamens wie DEAD MEN'S DINER hätte ich nicht unbedingt mit oldschooligem Thrash Metal gerechnet. Das Motto der Truppe aus Schömberg passt da schon deutlich besser ins Bild: "Thrash! Sex! Beer!" hat sich die Mannschaft auf die Fahnen geschrieben und zieht dieses Motto auch im Titel der neuen EP "DMD2: Die Rückkehr der Hopfenhelden" konsequent durch. Die Frage bleibt aber, ob das Diner des toten Mannes mehr zu bieten hat, als gutklassige Hymnen über das nächste Gelage.
Nun, im gut siebenminütigen Titeltrack 'Masters Of Booze' ist das Thema des güldenen Kaltgetränks aber omnipräsent, thematisiert der Song doch in ziemlich platten Zeilen und mit teils auch etwas übertriebener Obszönität die Folgen einer plötzlichen Bierknappheit. Dazu kommt, dass die Nummer über die lange Spielzeit hinweg zwar viele interessante Riffs und Ideen im Gepäck hat, irgendwie alles aber nicht zu einem kongruenten Gesamtbild zusammenfügen kann und stattdessen zwar kreativ, aber eher ziellos durch die Weltgeschichte walzt. Glücklicherweise markiert die überlange Komposition aber das Ende der EP, das damit etwas unrund und wenig überzeugend ausfällt. Zuvor gibt es aber etwa mit 'Slaves To The Sharks' durchaus gutes Futter für Thrash-Liebhaber, die es rasant und voll auf die Nase mögen. So galoppiert die gerade erwähnte Nummer mit einem flinken Riff nach dem anderen mit unbändiger Energie aus den Boxen und dürfte wohl keinen Nackenmuskel unberührt lassen. 'Collateral Damage' kommt mit gleicher Liebe zur Geschwindigkeit um die Ecke, ist in meinen Ohren bei den Riffs aber noch etwas packender ausgefallen und macht insgesamt dank kompaktem Songwriting einen hervorragenden Eindruck. Gleiches gilt auch für 'Nuclear Holocaust', das in den beginnenden Sekunden sogar zeigt, dass DEAD MEN'S DINER nicht nur das Gaspedal durchtreten, sondern auch mit ein paar melodischen Versatzstücken musizieren kann. Da muss selbst ich nach anfänglicher Skepsis zugeben, dass mir die Musik der Schwärzwälder in dieser Form Spaß macht.
Man muss also als Hörer oder Hörerin am platten Bandmotto, dem etwas banalen 'Masters Of Booze' und dem nicht wirklich überzeugenden Artwork im Comicstil von "DMD2: Die Rückkehr der Hopfenhelden" vorbeischauen. Denn hinter der ausgelatschten und klischeebeladenen Außendarstellung verbirgt sich eine Band, die zwar das Thrash-Rad definitiv nicht neu erfindet, in ihren besten Momenten aber ganz klar in der ersten Liga des Genres mitspielen kann.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs