DEAD OF NIGHT - The Evolving Sience Of Self
Mehr über Dead Of Night
- Genre:
- Symphonic Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Pride & Joy Music
- Release:
- 23.03.2018
- Here Come The Metal Man
- Seraphim
- One For The Moon
- For I Am Music
- Set The Night On Fire
- The Six Steps
- Someone's Calling You
- Home
- Invasion
- When The Nightingale Sings
- I Will
- Onward
Unscheinbarer Symphonic-Metal aus dem Vereinigten Königreich.
War lange Zeit insbesondere der Melodic-Death-Sektor dafür bekannt, massenhaft Newcomer hervorzubringen, scheinen in den letzten Jahren insbesondere die symphonischen Spielarten des Schwermetalls in diesem Bereich das Zepter übernommen zu haben. Immerhin wartet praktisch jeder Monat des Jahres mit neuen Veröffentlichungen auf, bei denen sich meist eine opernhafte weibliche Stimme mit ausladenen Orchestrationen duelliert. So auch im Falle der Briten DEAD OF NIGHT, auch wenn man beim Quintett nicht mehr wirklich von einem Newcomer sprechen kann. Immerhin stehen in gerade einmal fünf Jahren des Bestehens bereits glatte drei Langspieler zu Buche, die Fronterin Briony Featon und ihren Mitstreitern im Vereinigten Königreich auch bereits einiges an Aufmerksamkeit eingebracht haben. Nun soll mit dem vierten Langeisen "The Evolving Sience Of Self" auch der Sprung auf das europäische Festland gelingen, wo bisher wahrscheinlich nur wenige Genre-Fans Notiz vom Schaffen der Truppe genommen haben.
Ob sich das mit der neuen Platte jedoch ändern wird, wage ich erst einmal zu bezweifeln, denn wirklich viel Neues haben die insgesamt zwölf Kompositionen nicht zu bieten. Stattdessen werden dem Hörer die üblichen Trademarks des Genres geboten, wobei die Auslegung der Briten deutlich poppiger ausfällt als etwa bei Kollegen wie NIGHTWISH oder EPICA. Das führt mitunter dazu, dass Songs wie 'I Will' oder 'Set The Night On Fire' großteils nicht mehr viel mit dem Schlagwort "Metal" gemeinsam haben, sondern mehr nach dem Pop-Einheitsbrei klingen, mit dem einen die Radiostationen schon regelmäßig beschallen. Glücklicherweise bleiben die beiden Tracks aber die einzigen Ausrutscher in dieser Hinsicht, denn ansonsten dürfen sich die Gitarren-Riffs von Dan Roberts wenigstens etwas weiter in den Vordergrund spielen und sorgen so dafür, dass 'Seraphim' oder 'The Six Steps' durchaus ordentliche Kost für Fans der oben genannten Bands bieten. Zwischenzeitlich schafft es das Quintett dann sogar mit einigen ungewohnten Synthie-Einlagen und Soundeffekten, die auch in Kompositionen der NDW eine gute Figur gemacht hätten ('Here Come The Metal Man'), den ansonsten doch recht stereotypischen Sound ihres neuesten Werkes etwas aufzulockern.
Unter dem Strich bleibt nach dem Genuss von "The Evolving Sience Of Self" trotzdem wenig Zählbares hängen. Da nützt es auch nichts, dass die Briten in Sachen Produktion, Instrumentierung und technischer Umsetzung problemlos mit anderen Symphonic-Metal-Größen mithalten können - nachdem der zwölfte Song verklungen ist, kann man sich trotzdem kaum an eine Hookline oder einen Refrain erinnern, was natürlich das Bedürfnis nach einem weiteren Hördurchlauf deutlich schmälert. Ausnahme ist hier sicher der bereits erwähnte Opener 'Here Come The Metal Man', doch auch dieser bleibt nur wegen des fürchterlich kitschigen Roboter-haften Vocoder-Effektes im Gedächtnis hängen. Alles in allem ist diese Platte damit wohl nur etwas für absolute Genre-Liebhaber, die sich an Pop, Pomp und ein wenig NDW-Kitsch nicht stören.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs