DEAD POET SOCIETY - Fission
Mehr über Dead Poet Society
- Genre:
- Alternative Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Spinefarm Records
- Release:
- 26.01.2024
- 5:29:45
- Running In Circles
- Hurt
- How Could I Love You?
- I Hope You Hate Me
- UTO
- Tipping Point
- LA Queen
- Hard To Be God
- 81 Tonnes
- My Condition
- KOET
- Black And Gold
Feiner und moderner Alternative Rock mit einigen Hits im Gepäck!
Es gibt diese Bands, die verwirren einen mit ihrem Sound ganz gewaltig in Bezug auf die eigene Herkunft. Ein solcher Fall ist auch DEAD POET SOCIETY, denn der Alternative Rock des Quartetts klingt durch und durch britisch, dennoch stammt die Truppe aus dem amerkanischen Boston. Gegründet wurde der Vierer, der aus Jack Underkofler (Gitarre, Gesang), Jack Collins (Gitarre), Dylan Brenner (Bass) and Will Goodroad am Schlagzeug besteht, allerdings nicht etwas aus einer lockeren Freundschaft heraus oder etwa in der Garage der Eltern, sondern fand sich zusammen, als alle Mitglieder gemeinsam das renommierte Berklee College Of Music besuchten. Mit "Fission" erscheint dabei dieser Tage bereits das dritte Album der Bandgeschichte, das uns erneut einen durchaus explosiven und zeitgemäßen Stilmix präsentiert.
Der eigentümlich betitelte Opener '5:29:45' lässt dabei schon massive stilistische Ähnlichkeiten zu den Shootingstars ROYAL BLOOD erkennen, denn mit der sehr ähnlich gelagerten Stimme Jack Underkoflers, mächtig verzerrten Gitarren und einem treibenden Groove könnte die kompakte Nummer auch durchaus von "How Did We Get So Dark?" stammen. 'Running In Circles' schlägt in eine ähnliche Kerbe, bedient sich allerdings bei den moderneren Nummern der britischen Vorbilder und trumpft vor allem mit einem mächtigen Refrain ganz groß auf, der die Gehörgänge so schnell nicht mehr verlassen will. Dass man gleichzeitig zum erneut sehr coolen Groove auch locker das Tanzbein schwingen könnte, rundet schließlich einen vielversprechenden Auftakt für den Silberling ab.
Doch keine Sorge, die Gesellschaft der toten Poeten verkommt keinesfalls zum reinen ROYAL BLOOD-Klon, denn 'Hurts' bringt mit den britischen Alternative-Titanen MUSE einen weiteren Einfluss ein, der sich vor allem im treibenden Bass in den Strophen und extrem hohem Gesang ausdrückt. Gleichzeitig behält die Nummer aber auch die groovige Schwere bei, die alle Tracks bis hierher ausgezeichnet hat, was schlussendlich in einem weiteren musikalische Volltreffer mündet. Alle Seiten der Amerikaner haben wir aber auch damit noch nicht gehört, denn 'I Hope You Hate Me' stellt schließlich die Gitarren komplett in den Hintegrund und beruft sich mehr auf Industrial-Einflüsse, die DEAD POET SOCIETY aber ebenfalls überraschend gut zu Gesicht stehen und schlussendlich gemeinsam mit den Gitarren in einem herrlich wütenden Crescendo münden. So ist es am Ende einzig 'KOET', das für mich zumindest nicht so recht zünden will und in meinen Ohren den einzigen Ausfall auf einer Platte darstellt, die übrigens auch klanglich modern, druckvoll und vor allem wuchtig daherkommt, was natürlich perfekt zur musikalischen Ausrichtung des Vierers passt.
Selbige kann ich dann abschließend eigentlich auch nur loben, denn mit "Fission" treffen die Amerikaner den musikalischen Zeitgeist und bewegen sich gekonnt im erfolgsverwöhnten Fahrwasser ROYAL BLOODs, ohne sich als schlichte Kopie der Originale zu entpuppen. Nein, hier gibt es schlicht und ergreifend groovenden, tanzbaren und mit Hooklines gespicketen Alternative Rock zu hören, der jede Menge Spaß macht und den Vierer mit Sicherheit in naher Zukunft auf die größeren Festivalbühnen der eher mainstreamingen Sommer-Zusammenkünfte für Musikliebhaber hieven dürfte. Einzig beim Cover-Artwork gibt es definitiv Verbesserungspotential, denn das ist der musikalischen Qualität mit seinem eher langweiligen Motiv nicht so recht gewachsen.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs